Stressbewältigung statt Burnout!

Stressbewältigung statt Burnout!

 

Als „Adrenalin-Junkie“ benötigt man den täglichen Kick. Das schützt aber keinesfalls vor Stress, sondern produziert ihn ständig neu. Schnell schaut hier eine Arbeitssucht „um die Ecke“. Mentale und körperliche Selbstausbeutung machen das Thema der Stressbewältigung alternativlos.

 

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Gerade im Flow, aber dann auch noch effizient?

Stressbewältigung wäre bereits als Schulpflichtfach hervorragend. Unter Stress sein, bedeutet bekanntlich nicht, besonders effizient zu sein. Stress ist nämlich überhaupt kein Indikator für “gute Arbeit !” . Ein Irrglaube ist es, sich nur dann effektiv zu glauben, wenn Stress-und Anspannungsgefühle im Begleitpersonal sind.

Die meisten gestressten Menschen denken zu spät oder gar nicht über ihr Stressmanagement nach. Und sind entsprechend hilflos der ständigen Überforderung ausgeliefert. Werden hierdurch nicht selten körperlich und seelisch krank, greifen zur Stressbewältigung zu Drogen und Medikamenten. Eine Arbeitssucht hat bedrückenderweise leider oft auch noch andere Süchte im Gepäck.

 

Stress belastet wie ein Fels.

 

Abgrenzung ?

Sich abzugrenzen, ja tagtäglich Grenzen ziehen und seine eigenen Prioritäten zu finden und zu setzen, hilft ungemein dabei, wirklich gute Arbeit zu leisten und den alltäglichen Stress zu bewältigen. Das aber ist oft sehr schwierig !

Vermutlich kennt ein Jeder irgendwann mal starke, auftretende Überforderungsgefühle : Man verliert urplötzlich total den Überblick. Ein emotionaler Zusammenbruch deutet sich an und vielleicht dazu eine Art Nebel im Kopf. Hier herrscht dann ein Brain Fog. Im Expertenduktus auch als Gehirnnebel bekannt. Leider wird dieses Symptom, neben gnadenloser Müdigkeit, insbesondere von Long-Covid- Patienten geschildert.

 

 Long- Covid und Brain-FOG

Konzentrieren geht nun überhaupt nicht mehr. Der Schock hierüber ist nicht minder groß!  Long- Covid- Betroffene klagen öfter und sehr lange über dieses Phänomen. Hier stößt man wider Willen gegen eigene Belastungsgrenzen und hier muß dann von mangelnder Stressbewältigung die Rede sein. Weil nichts mehr willentlich zu regeln ist.

 

Long - Covid mit Brain Fog, müde, erschöpft, lustlos

 

Bewegung und Durchatmen als Stressbewältigung?

Sich bewegen kann kurz Abhilfe schaffen, wenn alles vorbeirauscht !  Das kann und konnte auch im Homeoffice passieren. Gut, dass man dann die Waschmaschine füllen und die Wäsche zwischendurch mal aufhängen konnte.

Oder im Office mal kurz zum Kopierer gehen oder sogar in der Pause eine Runde um den Häuserblock drehen konnte. Oder auch zur Kaffeemaschine in der Büro – Ecke gehen und mit Kollegen plaudern. Lange hat man genau das schließlich vermisst.

Vielleicht hat man gelernt kleine unauffällige Atem-oder Yoga-Übungen zu machen? Regelmäßigkeit zahlt sich hier immer aus. Denn mentales Training und körperliches Fühlen, sowie Tiefenatmung, helfen sehr gut in die Ruhe zu kommen .Übrigens auch um den Brain Fog etwas zu lichten.

 

Mentale Pausen einplanen !

Tatsächlich können Blockaden, die mit mildem Stress verbunden sind, am besten durch eine schnelle andere Fixierung und Ablenkung unterbrochen werden. Also der Blick auf die Einkaufsliste, das Gespräch – vielleicht wieder in Präsenz mit Kollegen*innen –  oder das Aufschreiben von Zutaten für ein abendlich geplantes kleines Essen mit einem lieben Menschen, kann positiv ablenken. Oder mal Geburtstagsideen sammeln und Aufschreiben.

Kurz gesagt : Gut ist es , sich gezielt mit etwas anderem zu Beschäftigen und nicht wie angeklebt und festgefroren vor dem PC hocken zu bleiben oder seine Mittagspause gar hier zu verbringen !

 

 

Hilfreiche Ruhe-und Bewegungsoasen mit Musik im Ohr ?

Manche Firmen haben Ruhe-und Fitnessräume, die man aufsuchen kann. Manchmal ist es grundsätzlich gut sich in der Pause zu bewegen, wie und wo auch immer. Hauptsache mal schnell weg von der verbissenen Fixierung. Raus aus dem FLOW. Auch In Meetings sollte darauf geachtet werden, sie nicht endlos auszudehnen. Durch Corona und Homeoffice  gibt es hier tatsächlich noch keine richtige Zeit-Kultur.

Stressbewältigung klappt auch gut  mit Musik im Ohr, oder auch mit dem Griff zu nicht berauschendem CBD-Öl, das nur beruhigt. Auch  die Passionsblume (Pascoflair / Lioran) fährt runter oder mal mit 20 Tropfen flüssigem Baldrian ins abendliche Wasserglas vor dem Einschlafen versuchen. Es geht schließlich um die nächtliche Erholung von Seele und Geist und die Entspannung und um nichts Geringeres, als den zu hohen Adrenalinspiegel zu senken.

Auch das Anpflanzen von Hanfsamen auf dem hauseigenen Balkon und sich seinen samstäglichen Joint aus eigenem Anbau zu gönnen, zählt für nicht Wenige ebenfalls zur Stressbewältigung. Zum Eigenverbrauch und in kleinsten Mengen kann das auch nicht über die Maßen illegal sein! Jedenfalls ist das meine hier ziemlich tiefenentspannte Meinung.

Aber : nicht jede Option ist hilfreich.

Es geht vor allem darum herauszufinden, was zur eigenen Persönlichkeit passt und angenommen werden kann. Daher ist es gut einzelne Techniken zur Stressbewältigung auszuprobieren.

Zu hohe eigene Erwartungen minimieren lernen.

Unser Stresslevel und  unsere Burnout- Gefährdung hängen unmittelbar mit unseren eigenen, oft zu hohen Erwartungen an uns selbst zusammen. Das Ideal sollte daher schnellstens gegen realistische Bedingungen ausgetauscht werden. Denn dem Ideal quasi atemlos hinterher zu Rennen, erzeugt ständige Unzufriedenheit, Erschöpfung und putzt unser Selbstbild und Selbstbewusstsein ebenfalls ständig herunter. Und nebenbei bemerkt ist es für unser Umfeld oft auch nur noch anstrengend.

 

Stress und Wutausbruch

 

Jeder Coach kann die üblichen Strategien zur Stressbewältigung herunterbeten. Tatsächlich sollte man aber immer mit dem Thema : Zeit beginnen. Können die Zeit- Fenster deutlich vergrößert werden, minimiert sich auch der Druck recht schnell. Schon das kann Stress unter Kontrolle bringen und die Leistung wieder anpassen ! Das Zeit- Management ist meist die größte Schwachstelle !

 

Unter dem Druck des Stresslevels.

 

Stressbewältigung kann auch heißen mal zum „Feigling“ zu werden!

Tatsächlich ist  das Ausweichen vor stressenden Situationen einfach gnadenlos wichtig: Feigling hin oder her ! Etwas an der verflixten Situation zu ändern ,ist aber absolut immer angesagt. Auch indem ich sie vermeide und lieber ein Feigling bin. Andererseits kann das aber auch stressen. Geben Sie also nie auf sich gegen Mutlosigkeit, Lethargie und Perspektivelosigkeit aufzulehnen und werden Sie für sich zum Kämpfer! Stehen Sie immer wieder auf! Liegen bleiben gibt der Depression zu viele Chancen.

 Um Stress zu bewältigen muss man den inneren Feind kennen!

Geben Sie sich nicht zu sehr Ihrem Ärger oder Frust hin, sondern ändern Sie aktiv irgendetwas an der Situation. Die nachfolgenden Punkte sind den meisten von Ihnen vermutlich bekannt. Die Wenigsten setzen sie leider aber um.

Grenzen und eigene Prioritäten setzen : das klassische Nein sagen lernen!

Wenn Sie grenzenlos einsatzfähig sind, erzeugt das grenzenlosen Dauerstress. Also runter vom Gas und drauf auf die Bremse. Das geht garantiert schneller als die spätere, mühsame Aufarbeitung und endlose Coaching-Einheiten.

Vermeiden Sie (möglichst)  auch Menschen, die Sie stressen! Geben Sie kein falsches Feedback zum unpassenden Zeitpunkt.

Vermeiden geht natürlich nicht immer lehrbuchhaft unkompliziert und braucht schon einige Portionen Souveränität und Selbstliebe und Durchsetzungsfähigkeit. Aber sich  überhaupt im Klaren darüber werden, was noch alles besonders stresst, außer Kollege X oder Kollegin Y , ist ein weiterer Schritt bei Ihrer Stressbewältigung.

 

 

Manchmal stressen uns aber auch Menschen, die einfach so vor sich hin träumen oder kurz vor dem Einschlafen wirken und nur schwer motivierbar sind. Und ständig alles nur vor sich Herschieben. Das kann sehr Stressen ! Zumal, wenn wir ständig anderes erwarten. Da hilft nur eines : das zunächst mal verständnisvolle Wachreden und Nachforschen was los ist und dann die eigene Position beziehen ! Konsequenzen bitte nicht nur androhen, sondern durchziehen.

 

Stressbewältigungsgrundsatz : Überflutung vermeiden !

Aufgeregte Talkrunden, endlose Meetings und ständige grauenhafte Bilder aus dem aktuellen, entsetzlichen Ukrainekrieg in den Medien, sollten ebenfalls nicht zu viel unser Hirn und Seele überfluten, von den Push-Nachrichten auf dem Smartphone mal ganz abgesehen. Mal öfter auf “Diät“ gehen und Ausschalten. Pause machen ! Handy in einen anderen Raum, nicht mehr neben sich am Bett liegen lassen. Da gehört Ihr Tablet auch nicht hin !!

Stress auf der Fahrt Hin oder zurück ins Büro ?

Manche Klienten schwärmen davon endlich bewusst Musik hören zu können oder einen Podcast, während man wie fast immer im Stau steht. Andere sind schon oben in ihrer persönlichen Stresspalme. Für diese Zeitgenossen würde manchmal einfach eine andere Fahrtroute reichen, um wieder runter zu kommen. Also lieber mal dem Stress ausweichen, als in ihn hineinfahren. Denn auch das ist Stressmanagement !

Eine weitere Strategie zur Stressbewältigung : Zu Gefühlen stehen !

Sich nicht der Aussichtslosigkeit hingeben, sondern aktiv etwas ändern, kann als Bewältigung von Stress also sehr nützlich sein. Und das gelingt am besten mit einer angepassten Kommunikation. Das heißt aber auch, den Ärger und Stress offen und einigermaßen respektvoll zu benennen, Gefühle nicht ständig zu kontrollieren und sie möglichst nicht dauerhaft zu unterdrücken und damit dann als Schwäche zu tabuisieren.

Das : Ich kann und will das jetzt nicht mehr, ist eine Glanzleistung!

 

Geben Sie sich mal die Erlaubnis dass die Nerven blank liegen.

Ihre Nerven dürfen mal blank liegen. Äußern Sie sich ganz klar darüber und sorgen Sie so damit, dass sich Ihr Ärger nicht weiter aufstauen kann. Und Ihnen dann vielleicht alles auf den Magen schlägt. Man sollte sich selbst nicht ständig energetisch weiter auszubeuten. Genau das ist dann auch ein ganz individuelles, präventives Stressmanagement.

Ich könnte jetzt den weisen Buddha zitieren, glaube aber, dass der gesunde Menschenverstand über die begrenzte eigene Energie eigentlich alles weiß, aber zu wenig umsetzt. Tatsächlich ist ein ständiges auf der Hut sein, ein ständiges Kämpfen manchmal weniger sinnvoll, als das gezielte, konzilliante Beidrehen oder auch Nachgeben. Aber wer hat schon das „Verzeihen“ auf dem Schirm ?

Immerhin ist ein zielgenaues Energiemanagement auch gleichzeitig ein hervorragendes Stressmanagement  ! 

 

Sich dem Stress anzupassen ist wirklich keine seltsame Strategie.

Hierfür ist es nützlich die eigene Einstellung zum Thema Stress unter die Lupe zu nehmen und sich klar zu machen, was und wer nun wann so fürchterlich stresst. So gelingt es vielleicht auch, sich auf den jeweiligen Stress einzustellen indem man ihn klassifiziert, ein- ordnet und benennt. Dabei lernt man vermutlich besser zu akzeptieren, was wahrscheinlich unvermeidlich ist.

Und das manchem Stress auch nicht auszuweichen ist !

Erwartungs-und Zeitdruck

 

Der Stress der Hilflosigkeit durch den Ukrainekrieg.

Wir helfen mit  Empathie und humanitären Gütern, bringen Flüchtlinge unter, schicken aber auch Waffensysteme. Das  ändert nichts  an der Tatsache, dass ständig russische Bomben auf die ukrainische Zivilbevölkerung fallen und einfach sehr viele Menschen sterben. Aber jegliche Aktionen, Hilfsgüterbewegungen und Engagement für die gequälten Menschen, mindern etwas den Stress unserer realen Hilflosigkeit ! Wenn man jedoch deren Lage mit der komfortablen unsrigen vergleicht, kann man eigentlich nur noch kleinlaut und demütig schweigen.

Tatsächlich ist es wichtig sich manche unwiderruflichen, stressenden Tatbestände mit einer gewissen Gelassenheit klar zu machen. Wir müssen zum Beispiel den Tod oder die schwere Krankheit eines Freundes, Partners, Elternteils, oder den Unfall einer Kollegin, die Trennung von Freunden, der Eltern hinnehmen. Eine eigene schwere Erkrankung bedeutet ebenfalls Stress, der bewältigt werden muss. Manches ist und bleibt schicksalhaft und wenig beeinflussbar.

 

 

Bestandaufnahme

Nach so einer  realistischen Bestandaufnahme, kann sich auch manche Perspektive ändern und Stressoren können günstigstenfalls plötzlich zur Herausforderung mutieren oder wegfallen. Voraussetzung aber hierfür ist unbedingt, dass sich vom Perfektionismus verabschiedet wird. Viel zu hohe innere Maßstäbe setzen ungemein unter Druck. Und dieser ist einer der Hauptursachen für Stress und letztlich Burnout.

 

Im Prinzip geht es auch um die Akzeptanz von Stress.

Menschen, die auf uns gelassen wirken und angeblich stressresistenter sind wie man selbst, haben zumeist Stress als solchen akzeptiert und vergeuden keine unnötige Energie. Uns über Andere ständig aufzuregen, kostet nämlich zu viel Energie. Vielleicht sollten wir nie vergessen, dass Menschen Fehler machen und daher vieles im Alltag auch verzeihlich ist. Nach dem Motto : „Nobody’s perfect.“

Betrachtet man dagegen dominantes, narzisstisches Verhalten in autokratischen Strukturen, wird schnell klar, hier wird ausschließlich mit Angst und Panik manipuliert. Stress ist demagogisch einkalkuliert. Dessen Bewältigung ist unerwünscht, denn es  erzeugt zu viel Autonomie.

Am Ende bleibt allerdings die Fassungslosigkeit und auch das Grauen, was vom Demagogen und Kriegstreiber Putin nicht weggeredet werden kann. Dieser Stress wird uns noch lange begleiten. Versuchen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten zu Helfen und befreien wir uns so aus den Hilflosigkeitsgefühlen.

Doch ein Weg zu mehr Gelassenheit?

Rücksicht nehmen regt übrigens auch Gelassenheit an, und atmet sie gleichsam aus. Manchmal gibt es hier auch einen schönen Nebeneffekt : Die sozialen Kontakte verbessern sich. Und das wiederum reduziert Stress und hilft bei seiner Bewältigung. Und lässt sogar Elefanten fliegen.

De Sorgen-Elefant in die Normalität fliegen lassen.Sorgen mit dem Elefanten fliegen lassen

 

 

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