Erwartungsdruck.

Erwartungsdruck.

Enttäuschte Erwartungen kennt jeder. Die Erwartung unserer Sozialpartner gesellt sich zum eigenen Anspruchsdenken dazu. Allen möchte man es in der meist limitierten Zeit natürlich recht machen. Das aber macht Druck. Dieser Erwartungsdruck kann einerseits motivieren und andererseits alles im Ansatz stoppen.Ungerne verzichten wir darauf uns nicht ständig in unserer Unverzichtbarkeit und Bedeutung zu beweisen. Unnötiger Perfektionismus kostet Energie und löst zuviel Stress  aus. Und nimmt allem und jedem schliesslich die Luft raus.

 

 

 

Verhaltensmuster- Typologie.

Da gibt es jene die bereitwillig hier schreien, und sich als Macher*in inszenieren!  Daneben gibt es die ständigen Hinterfrager *innen, zwar verlässlich, aber auch nicht unanstrengend. Und schliesslich orientieren sich Mitmacher*innen bequemerweise an den Erwartungen anderer. Und natürlich gibt es noch den oder die individualisierenden Rebellen*innen. Große Entscheidungsräume gelten hier als bevorzugt. Die damit verbundenen Verhaltens- bzw. Erwartungsmuster sind allerdings wenig einschätzbar. Wir benötigen aber typische Verhaltensmuster und Gewohnheiten als sichernden Rahmen. Hier können komplexe Probleme gelöst und Entscheidungen gefällt werden. Andererseits wird ständig auf eine Gewährleistung von gesicherten und prognostierbaren Abläufen abgezielt. Mit Algorithmen, Künstlicher Intelligenz und digitalem Werkzeug ist das automatisiert gut lösbar. Maschinen verhalten sich eben erwartbar und verspüren dabei weder Druck noch ein eigenes oder fremdes Anspruchsdenken.

 

 

 

 

Stressender Erwartungsdruck .

Meist verhalten wir uns recht rollenimmanent und damit angepasst. Dass kann – ebenso wie nicht angemessenes Verhalten- auch zu Irritationen in privaten und professionellen Bereichen führen. Zwar werden positive Änderungsimpulse immer ungemein geschätzt. Andererseits verursachen auch diese oft stressenden Erwartungsdruck ! Verständliches, erwartbares und damit nachvollziehbares Verhalten erzeugt letztlich Vertrauen ins eigene und fremde Handeln. Die Meetingsphasen im Lockdown reduzierten beobachtbares Verhalten auf optische Signale und recht undeutliche und verrauschte Sprache. Die Körpersprache kam entschieden zu kurz. Die informellen Informationen fielen ebenfalls eher karg aus. Der Mensch in Fleisch in Blut als Gegenüber ist unverzichtbar.

 

 

 

Die Erwartungsdruck-und Anspruchsfalle :Burnout

Menschen sind bekanntlich bei Überforderung durch Zeitlimitierung schnell im Stress und halten Erwartungsdruck nicht so gut aus. Dieser ist ein ernst zu nehmender Vorbote von Erschöpfung und Depression und immer im Wettlauf mit der knapper werdenden Zeit. Burnout beschreibt einerseits das Ausbrennen unter Erwartungs-und Zeitdruck, gilt andererseits-  und symptomatisch beschrieben- als Erschöpfungsdepression. Dem Erwartungsdruck ist allerdings genauso wenig zu entkommen wie dem eigenen Anspruchsdenken. 

 

 

 

 
Menschen ändern schon mal kreativ ihre Richtung, Ziele und Meinungen und ändern damit auch ihre Erwartungen. Genau das macht momentan übrigens den Wahlkampf und die politische Meinungsbildung in diesem Land so spannend. Alles ist schwierig prognostizierbar, und durch die Medien ständig beeinflussbar !  Sollte das was auf uns zukommt nur das Antreten eines Erbes sein oder gibt es wirklich bemerkenswert neue Entwürfe für unsere Zukunft?
 
Schliesslich kann auch der Wandel, das Neue, die Innovation oder das spannende Start-up ungemein beflügeln. Sehr lange kann hier Stress noch überdeckt sein.

Oft ist die antreibende Motivation und Energie dann noch groß genug, um latente Müdigkeit und Erschöpfung nicht wahrzunehmen.
 
Gerne zu arbeiten schützt  keineswegs vor Überforderung, Burnout und ebenso wenig vor begleitenden Depressionen .

 

 

Unterbrechung etablierter Verhaltens-und Rollenmustern.

Genau das sollte  Ziel von solidem Persönlichkeitscoaching, Therapie oder Supervision sein. Den Mut zu fördern, etwas Neues und sich selbst mal anders auszuprobieren und damit Risiken einzugehen.

 

 

 

Manchmal ist es aber auch ganz wichtig Neues auszuprobieren und aus dem eigenen, eingefahrenen Verhaltenszirkel durch TUN auszubrechen. Die Funktion einer Auszeit oder sogar des Sabbat-Jahres ist so gut verstehbar. Verhaltens-und Rollenmuster werden nun total unterbrochen und die eigene Komfortzone damit  verlassen.

Es gibt immer wieder Lebensphasen, die solche Change- Möglichkeiten anbieten. Natürlich stresst das gleichzeitig auch ungemein und es gibt hierbei nicht nur positive Impulse. Andererseits ist jeder Neuanfang gewissermaßen magisch. Nur wenn sich Selbstausbeutungstendenzen etablieren, kann es auch zu pathologischen Burnout-Mustern kommen.

Oft liegt dann das eigene Anspruchsdenken und damit der Erwartungsdruck durch den eigenen Perfektionsdrang viel zu hoch. Hier ist Therapie oder auch eine Entspannungstherapie angesagt.

 

De Sorgen-Elefant in die Normalität fliegen lassen.Sorgen mit dem Elefanten fliegen lassen

 

 

Freudiger Erwartungsdruck.

Ob es nun die Entscheidung zur Beziehung und einer festen Bindung , oder vielleicht zur Eheschließung oder Trennung ist, oder der Wechsel zum anderen Arbeitgeber, ein Ortswechsel oder der endlich gemachte Abschluss ist, der Neues einläutet, immer geht es letzlich um eine Art Neuerfindung und Rollenwechsel. Ständig werden wir dabei auch  von eigenen oder fremden Anspruchshaltungen und manchmal  ziemlich doppeldeutigen Erwartungen begleitet. Die werdende Mutter ist in freudiger Erwartung, trotzdem jedoch nicht frei von Ängsten. Der Druck und die Erwartung an diese neue, auszufüllende Zuschreibung  kann immens sein. Es gibt kaum einen größeren sozialen Rollendruck als in dieser Lebensphase !

 

Obwohl große Unsicherheit und Ängste eine Wochenbett-Depression auslösen können und die kleine Familie erst mal auch mit Überforderung und Selbstorganisation kämpft, erwartet das Umfeld gerne klischeehaft eitel Sonnenschein. Daß die strahlende Seite auch eine dunkle hat, genau wie der Mond, wird gerne verdrängt

 

Einer Braut geht es vielleicht mit  ihren Erwartungen manchmal auch nicht so gut. Aber sie kennt natürlich die Rollenerwartung als glückliche Braut und später als glückselige Mutter mit Baby im Arm. Überwältigt davon trifft es in den meisten Fällen eher.

 

 

 

Erwartungen und wirtschaftliche Prognosen.
 
Wirtschaftliche Prognosen sind Gewinnerwartungen. Es sind Wetten in die Zukunft !  Tägliche Beobachtung des Marktes und der Kurse ermöglichungen Prognosen und Erwartungen. Wahlprognosen bestimmen dagegen aktuell die Medien. Zielgerichtetes Handeln baut häufig auf Prognosen und damit auf gewisse  Erwartungen auf. Selbst therapeutisches Arbeiten kennt die Prognose,und arbeitet im Vorfeld mit einer leitenden Arbeitshypothese, dem Therapieauftrag ,Anamnese und Diagnose.
 
Prognosen packen also Erwartungen in Zielsetzungen um. Was kommt dann als Nächstes, wenn sich das alte Ziel schon längst überholt hat?
Und genau dieser ständige Erwartungsdruck begleitet unser privates und wirtschaftliches Leben.

 

 

 

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