Zurück in die Normalität ?

Zurück in die Normalität ?

Nach Corona begann so etwas wie eine neue Zeitrechnung. Schlagartig endeten alle entsprechenden Maßnahmen und Eingriffe in die persönliche Autonomie der Menschen. Die Normalität konnte ziemlich abrupt wieder Fuß fassen. Stellt sich die Frage welche das ist. Von Corona will nun eigentlich niemand mehr etwas hören. Dabei endete die Pandemie genau vor einem Jahre im  April 2023 und dominierte unser Leben vier lange Jahre .

 

Krieg als neues und dominantes Thema.
Der Ukrainekrieg und Krieg in Nah-Ost dominieren inzwischen die Öffentlichkeit und gehören bizarrerweise in die neue Normalität. Donald Trumps erneute Kandidatur- Option und reale Chance zum 2.Mal amerikanischer Präsident zu werden, löst berechtigte Ängste aus. Putins Truppen sind inzwischen bedrohlich nah und es ist wünschenswert, dass die NATO und Europa tatsächlich mehr zusammen rücken.
An den Lockdown wegen Corona und dessen Folgen denkt wirklich keiner mehr. Auch nicht mehr an die ehemals latente, real existierende Angst wegen fehlendem Impfstoff zu erkranken und vielleicht zu sterben.
Gefühle nach Corona in der neuen Normalität.
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RKI-Krisenstabsprotokolle im Presse- und Öffentlichkeits- Fokus. 

 

Nun geht es aktuell um die Veröffentlichungen vom Robert-Koch-Institut (RKI) und dessen Krisenstabs- Protokollen aus Januar bis April 2021. Es handelt sich hierbei um die geschwärzten, also unleserlichen Passagen. Deshalb fragen sich viele interessierte Menschen, ob das RKI vielleicht doch etwas zu verbergen hat ? Ebenso stellt sich aber auch möglicherweise die Frage, ob die angeordneten Maßnahmen wirklich wirksam und alle notwendig waren.

Genau das aber liefert auch neues Futter für Rechtspopulisten und Querdenker. Die geschwärzten Protokollseiten des RKI über Maßnahmenpakete sind da eigentlich nur das „Sahnehäubchen“.

Gesundheitsminister Lauterbach gelobte und versicherte jedenfalls nun die „Entschwärzung“ der Protokolle. Er hofft damit Klarheit  und auch Transparenz zu schaffen.
Was immerhin das beste Mittel gegen Verschwörungstheorien ist

 

 

Als Impfretter gefeiert und gleichzeitig als Corona – Gewinner beschimpft ? 

 

Der Populist  Paul Schreyer brachte quasi den Stein des Anstoßes in seinem Online-Magazin “ Multipolar“ ins Rollen. Hier wurde mit gezielter Desinformation gearbeitet. Denn es wurde ernsthaft vor der Verschmelzung von Sicherheits-und Gesundheitspolitik gewarnt. Natürlich dabei auch vor der alles steuernden Hand im Hintergrund. Gemeint war hier die mächtige Pharma- Lobby, die nicht nur als Impf- Retter gefeiert, sondern auch als Corona-Gewinner beschimpft wurde.
Was zunächst wie ein Wunder gefeiert wurde, also der sichernde Impfstoff, spaltete die Gesellschaft schließlich in Impfwillige und jene, die sich verweigerten. Diese Spaltung ging oftmals durch Familien, Freundschaften. Kollegenkreis und Beziehungen. Feindschaften entstanden und existieren noch heute. Rassismus und Gewalt multiplizierten die Ängste und das oftmals heftige Misstrauen unter den Menschen.
Ein Autonomiegewinn
Gleichzeitig gab es ein geduldiges in der Schlange stehen vor Apotheken oder Impfstellen zum Corona testen, oder auch beim Bäcker. Irgendwann übernahm man dann Verantwortung und konnte und durfte sich selber testen. Nun waren sicherlich auch öfter falsche, positive Testergebnisse unterwegs. Aber es war ein klarer Autonomiegewinn!
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Das „Masken-Drama“

Auch an das leidige Dramathema der Maskenbeschaffung erinnert man sich natürlich ebenfalls heute ungerne. Unter dem damaligen Ressortchef und späteren Gesundheitsminister Jens Spahn wurden 5,7 Milliarden Masken angeschafft, aber lediglich 1,7 Milliarden landeten davon in Deutschland. Die Schadensersatzklagen gegen das Ministerium seitens der Lieferanten und Händler laufen allerdings schon seit Jahren heiß. Von Transparenz bislang also auch hier leider keine Spur.

Maskenmangel und Selbsthilfe der Menschen !

Die Menschen schneiderten sich in Mangelzeiten behelfsweise eigene, oft sehr hübsche, aber leider unwirksame Tuch-Masken, (laut RKI). Denn es herrschte zunächst ziemlicher Maskenmangel. Dann waren plötzlich genügend OP-Masken im Angebot. Diese wurden dann aber auch relativ schnell als etwas zu unsicher verworfen.

Denn nun kam die wesentlich teurere, aber laut RKI auch sichere FFP 2 -Maske in den Handel. Wem konnte man eigentlich glauben ?Eine Achterbahn der Verwirrung und Verunsicherung begann und wurde gleichsam ein „Fest für Verschwörungstheoretiker !“

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Die Corona- Folgen wurden bisher weder verdaut noch psychisch verarbeitet!
Tatsächlich sind die realen Corona- Folgen und entstandenen Langzeitprobleme noch völlig „unverdaut“. Die Long- Covid -Problematik ist beispielsweise immer noch sehr wenig im öffentlichen Bewusstsein angekommen.
In meinem Praxisalltag dagegen passiert das ständig !
Die kollektive Erschöpfung
Klar ist, dass die Risikobewertungen des Robert-Koch-Institutes (RKI ) und Meinungen sachverständiger Virologen den Alltag ungeheuer dominierten. So konnte sich phasenweise Resignation, Erschöpfung und schlimmstenfalls eine Untergangsstimmung breit machen. Zwangsläufig entwickelten viele Menschen unbehandelte  Depressionen und Zwangs- und Angststörungen. Sie krankten gewissermaßen an ihrer gelebten Aussichtslosigkeit. Es gab eben kein Happy End ! Nur düstere Prognosen. Genau dies erschöpfte die Menschen und machte sie mutlos.
Erschöpft,müde
Erinnern wir uns noch Mal kurz an die Ausgangssperren, an menschenleere Straßen, Plätze, Innenstädte und schließlich an den totale Shutdown. Dieser erzeugte gewaltige, sozialgesellschaftliche, wirtschaftliche, strukturelle und psychologische Eruptionen. Für unfassbar viele Menschen aller Altersklassen und aller Schichten nahm Corona hier seinen schicksalhaften Lauf.
Damit wurde eine große kollektive Erschöpfung ausgelöst und nie richtig verarbeitet. Denn der nächste Krisenmodus – mit dem Ukrainekrieg und dem Nah-Ost-Kriege – beanspruchen nun alle Energie und Mitgefühl. Energie ist jedoch endlich und begrenzt, auch menschliche.
Die vergangene Zeit der Seuche wird zwar öfter auch mit einem Krieg und dessen Auswirkungen verglichen. Immerhin !
Die Menschen waren und sind aber das Thema Corona auch einfach leid. Insofern ist Corona weder verdaut noch angemessen verarbeitet. Es wird seine Verarbeitungs- Zeit brauchen.
Wie war das noch ? 
Positive Tests lösten sofort Quarantäne und Isolierung aus und zogen auch Menschen, denen es augenscheinlich noch gut ging, als Infektionsquelle aus dem Verkehr. Großveranstaltungen gab es nicht mehr. Das Hotel- und Gastgewerbe und die Eventbranche lagen buchstäblich auf dem Boden. Kunst und Kultur existierte stramm  am Existenzminimum.
Auch Praxen, ganze Stationen von Krankenhäusern, nicht nur Intensivstationen und Pflegeheime, wurden radikal geschlossen.
Institute der Uni, Geschäfte und Kitas, aber vor allem auch Schulen mit Einzelinfektionen, wurden unmittelbar geschlossen.
Totale Überforderung ! 
Nun verweist man inzwischen auch auf den Zusammenhang der Schul-Schließungen während Corona mit den überproportional an Depressionen erkrankten Kindern und Jugendlichen. Tatsächlich blieben diese Isolationsmaßnahmen für viele Kinder und junge Leute nicht ohne dramatische Folgen. Denn der  Lockdown richtete gerade in jungen Menschen ein tiefgreifendes Chaos und seelisches Inferno an. Noch nie gab es so viele depressive junge Menschen, aber auch Suchtkranke, psychiatrisch schwer Erkrankte, Suizidgefährdete und so wenig Therapieangebote. Es fehlen einfach die Fachkräfte. Und es gab und gibt aktuell kaum verfügbare Therapieplätze und damit auch keine bitter notwendige Hilfe.
Isolation, Einsamkeit und Depressionen begleiteten die Pandemie !

Die Traumatisierung hilfloser Älterer in Pandemiezeiten macht Angehörige auch heute noch fassungslos, vor allem deren einsames, unbegleitetes Sterben. Solchen Traumatisierungen in Familiengeschichten begegne ich häufig. Nicht zum schwerkranken Partner oder Kind, zum Vater oder Mutter zu dürfen, sie vielleicht nie mehr lebend zu sehen, war wohl mit die grausamste Erfahrung und praktisch kaum zu verarbeiten ohne Therapie.

 

 

 

 

Verschwörungstheorien und Spaltung der Gesellschaft ! 

Viele Menschen fühlten sich in der Pandemie oft hilflos dem unsichtbaren und gefährlichen Feind: Covid19 ausgeliefert. Einsamkeit war fühlbar und umgab die Menschen wie eine dichte Decke. Und Einsamkeit macht krank! Häufig machte sich auch eine Art Ansteckungsparanoia breit. Man traute niemand ohne Maske und sah sich schnell von seinem vermutlich ansteckenden Gegenüber bedroht.

Zwanghaftigkeit bestimmte immer stärker die sozialen Beziehungen. Gleichzeitig diskutierte man auch über das oft rücksichtslose Zugreifen der Menschen bei vermeintlicher Mangelware. Bei  Clo- Papier, Öl oder Nudeln wurde sich „Jeder eben selbst der Nächste“.
Kein Wunder, dass viele Menschen dergleichen auch als eine Art Hysterie und Bürgerkrieg empfanden.

Es liegt in der menschlichen Natur immer gerne den Schuldigen zu finden. Oder Interessenlagen und Privilegien zu vermuten oder geheimnisvolle gefährliche Kräfte, die alle und alles im Hintergrund lenken und  manipulieren. Selbst die Pharmaindustrie stand bei manchen Bevölkerungsteilen im Verdacht der Vorteilnahme.

 

Und Jetzt ? 
Nun schauen wir auf 12 Monate ohne ständige Tests zurück und können einfach neben Menschen ohne Maske sitzen. Alltagsszenarien gewinnen also zunehmend die Oberhand. Desinfektionsstationen in Läden oder Praxen erinnern noch an „virale Zeiten“. Auch  Plastik – Corona- Zeugen, jene Plexiglas-Schutzscheiben, haben nun  endgültig ausgedient. Mahnschilder zum Abstand halten, wirken häufig nur noch bizarr. Und das alles ist erst vor einem Jahr beendet worden !
Das inzwischen leiser gewordene Entsetzen über 180.000 Menschenleben durch Corona alleine in Deutschland und 20 Millionen weltweit durch die Pandemie, hat noch nicht mal einen Gedenktag : Es ist quasi aus dem kollektiven Bewusstsein bzw. aus dem öffentlichen Radar verschwunden. Es war eine andere Welt ! Eine andere Wirklichkeit !
Was haben wir eigentlich aus allem gelernt?
Die Lokale und Kinos, Theater und Musicalhallen, Events und auch die Stadien, Züge und Busse sind nun wieder brechend voll. Museen und Ausstellungen haben wieder Warteschlangen. Nun ist es auch wieder möglich krank ins Büro kommen. Viele bleiben gerne im Homeoffice und teure Gewerbemieten werden allmählich überflüssig. Gewerbe- Immobilien verlieren an Wert.
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Ebenso stauen sich wieder Autos in Städten und Autobahnen. Events und Reisen werden überbordend gebucht und Flugzeuge sind wieder massenhaft am Himmel. Familientreffen mit unbegrenzter Teilnehmerzahl sind wieder möglich und der Besuch alter kranker Eltern im Pflegeheim.
Dabei ist es noch gar nicht so lange her und bestimmte doch tagtäglich unser aller Leben. Was haben wir eigentlich daraus gelernt?

Trotz oder gerade wegen schwindender Erd- Ressourcen übt sich die Menschheit nach Corona weiter im Tanz „ auf dem Vulkan“. und schaut wie Lots Frau in der Bibel tragischerweise nicht zurück !
Dann fliegt man eben wieder in die Ferne oder nur auf das geliebte Malle und verschwendet weiter keine Gedanken über reale Nachhaltigkeits -Chancen.

Corona hat man immerhin überlebt ! Es hat nichts daran geändert, dass man wieder Zuviel und Unnötiges gedankenlos konsumiert und kauft. Und dafür auf CO2 Konten „Pseudo- Bußgelder „einzahlt oder als Alibi – Geld in Hungerländer spendet.

Damit kann man sich allerdings dann auch kein gutes Gewissen mehr kaufen.

 

 

 

 

 

 

 

 

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