Der passiv-aggressive Mann – ein Persönlichkeitsprofil

Der passiv-aggressive Mann – ein Persönlichkeitsprofil

Der passiv-aggressive Mann ist eine Art „Mogelpackung“ und sein Persönlichkeitsprofil daher ein komplexes Thema. Denn das Zusammenleben mit diesem Mann bedeutet gleichzeitig immer viel Beziehungsarbeit für die Partnerin, leider weniger für ihn selbst. Warum dies so ist, und was das Persönlichkeitsprofil des passiv-aggressiven Mannes damit zu tun hat, beschäftigt ausführlich diesen Blog. In Kurzfassung heisst das : passiv-aggressives männliches Verhalten verspricht immer mehr, als gehalten werden kann. Etliche schlüssige Ausreden und Gegenargumente werden gefunden, um etwas nicht erledigen zu müssen, was lästig ist oder es erstmal damit zu verschieben. Oder logisch zu erklären, warum man(n) wieder mal unpünktlich war, oder etwas vergessen hat, was der Partnerin ungemein wichtig war, und wovor er sich vielleicht insgeheim fürchtet ? Die Partnerin braucht somit sehr viel Verständnis und Geduld. Und sollte erkennen, dass Vieles schnell an seiner Autonomie kratzt, was dann zum Konflikt führt. Und mit Autoritäten und daher auch starken Frauen hat der passiv-aggressive Mann sowieso lebenslang Probleme, obwohl gerade er diese aktiv-aggressiven Frauen sehr schätzt und um sie wirbt. ( vgl. thematischen Folgeblog )

Literaturhinweis zur Vertiefung des Themas der passiven Aggression des Mannes.

Der Rechttfertigungsmodus deutet auf passiv-aggressives Verhalten hin.

Selten erkennt dieser Typus Mann, dass sein Verhalten die Partnerin oder auch die Mitarbeiter oder Kollegen, Familie oder schlicht seine Mitmenschen nervt und er nur die passenden Reaktionen auf sein passiv-aggressives, zögerliches, entscheidungsschwaches und konfliktscheues Verhalten erhält. Sein eingebauter Rechtfertigungsmodus weist auf sein passiv-aggressives Denken und Grübeln hin. Schliesslich meidet er klare Stellungnahmen, dreht und wendet sich im Kreis und tritt schliesslich gerne auch aus der Verantwortung zurück. Oder delegiert sie. So machen andere etwas falsch, aber er eben nicht. Er bleibt passiv. Und will es eigentlich aktiv. Dieser innere Widerspruch macht ihn mit sich unzufrieden. Und das zeigt er ebenfalls subtil, nämlich passiv-aggressiv und oftmals in bunte Papierchen von Charme und Freundlichkeit gewickelt.

 

 

Der passiv-aggressive Mann  verabscheut die offene Konfrontation, er mag es also nicht frontal und redet entsprechend auch schon Mal drumherum. Andererseits ist sein Charme- zumindest am Anfang von Beziehungen-  legendär. Kennt man sich besser, wird es schnell komplizierter mit ihm umzugehen. Geht es um Gefühle, bleibt er gerne diffus bis unklar und  mehrdeutig und vorsichtig zögerlich. Vor allem legt er sich ungerne fest.

Männliches Charisma, gepaart  mit Durchsetzungskraft  und Leistungswillen, möglichst noch fordernd männlich und damit sexy und zudem noch ein Problemlöser sein, entspricht den typischen Klischee- und Idealvorstellungen von Frau.

Letzteres geht jedoch einem passiv-aggressiven Mann total ab. Er will es zwar haben, dieses männliche Charisma, kann aber die damit verbundene Rolle nicht besonders gut oder garnicht ausfüllen.Und genau deshalb ist er latent unzufrieden mit sich und der Welt, die er doch eigentlich erobern will, aber keine Risiken eingehen kann. Er bleibt passiv und spiegelt damit den Widerspruch zwischen seinem Anspruchsdenken und der banalen Realität.

Spätestens hier sollte sich Frau „die Mogelpackung“ des passiv-aggressiven Mannes  gründlich ansehen und ihre Leidensfähigkeit überprüfen !

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Der passiv-aggressive Mann als sensibler Frauenversteher ?

Frauen mögen gerne Männer, die zuhören und möglichst auch über eigene Gefühle reden können. Und über seine eigenen Gefühle kann der passiv-aggressive Mann nur begrenzt ausgiebig und bevorzugt sprechen. In frühen Beziehungsphasen vermag dieser Typ Mann durchaus auch gut zuhörend als zugewandter, sensibler  Frauenversteher herüberkommen. Während der „Normalo“-Mann  und vorallem der klassische Macho, mit seinem ausgeprägten Eigenmarketing, Gefühle zeigen oder auf weibliche reagieren als ziemlich unmännlich empfindet.

 

In reiferen Beziehungsphasen nutzt ein passiv-aggressiver Mann seine Partnerin dann gerne auch als „Klagemauer“. Die Rollen des Coaches oder der Therapeutin sind auf Dauer für die Partnerin jedoch gefährlich und unangemessen. Sie erzeugen letztlich noch mehr Distanz. Fühlt sie sich immer weniger von ihm als Partnerin gesehen und gehört, steigt ihr Konfliktpotential und seine Unzufriedenheit und passive Aggression erheblich proportional an.

Andererseits kann Frau ihm ja nicht in seinen Kopf schauen und wird daher erst sehr viel später bemerken, wie schwergängig das Leben mit einem widersprüchlichen passiv-aggressiven Mann oft ist.

Passive Aggression wirft immerhin die Frage auf, wie jemand passiv und gleichzeitig aggressiv sein kann, also beides gleichzeitig. Der passiv-aggressive Mann kann genau das. Er stellt geniale Widersprüche zwischen dem, was er vorgibt zu sein und seinem Handeln her. Er erzeugt damit eine Art Bedeutungsnebel. So genau weiß man (frau) nie woran sie mit ihm ist.

„ Ich will und kann überhaupt nicht ohne dich sein!“, sagt er beispielsweise innig überzeugt und verlässt sie dann, geht kommentarlos schweigend aus dem Raum.. Lässt SIE dann lange im unklaren Bedeutungsnebel zappeln,wundert sich  über ihre Aufregung und ärgert sich über ihre Vorwürfe. Dieser Bedeutungsnebel lichtet sich auch nicht sonderlich durch klare Nachfragen. Denn meist werden gemischte Botschaften gesendet und damit mehr Verwirrung geschaffen als Sicherheit.

Aber gerade Sicherheit wird von Frau, ungeachtet der eigenen Emanzipation, stark bevorzugt. Und genau das ist der Haken beim passiv-aggressiven, widerständigen Mann, an dem sich die Partnerin verletzen kann. Dieser Mann mag auch bei kleinen, alltäglichen Dingen keine große Verantwortung übernehmen und in die Pflicht genommen werden. Frau muss sich also im Zweifelsfall selbst helfen. Was sie zum Glück auch meistens kann !

Dabei hat dieser Typus Mann durchaus ein männliches Selbstverständnis, welches sich in seinen tiefsten inneren, rudimantären Schichten und an archaischen Stereotypen orientiert, eben jenen, die sich in der Evolution durchgesetzt haben : Der Mann als Kämpfer, Jäger, Eroberer, Herrscher, eben der Held, Retter, Entscheider, Führer, Verführer, Stratege… Zumindest ist hiermit das Klischee des männlich aktiv-aggressiven Überlegenheits- und Machtprinzipes beschrieben.

Unterwerfung-Dominanz-Lust

Klassisches, männliches Konkurrenz- und Leistungsdenken liegen dem passiv aggressiven Mann überhaupt nicht.

Dieses männliche, klassische Selbstbild sieht sich- metapherhaft- nicht ungerne als „Ritter“, der seine Edelfrau im Turnier beeindruckt oder als Drachentöter, der die Prinzessin gewinnt. Oder, um die Märchen- Metapher in die aktuelle Zeit zu übertragen, zum Beispiel als Profiler oder gar als jener Mann, der z.B. die Börsenszene oder das Start-Up genial wuppt, oder als verkappter Nobelpreisträger,zumindest gerne als genialer oder einfach als ein bedeutender, wichtiger Mann, der immer materielle und damit emotionale Sicherheit für Frau bietet. Auch ein Held, eben für heutige Maßstäbe ! Problem hierbei ist, dass diese Stereotypen natürlich auch im Unterbewusstsein des passiv-aggressiven Mannes existieren, aber seinem tatsächlich realen männlichen Verhalten total widersprechen. Denn klassisches, männliches Konkurrenz- und Leistungsdenken liegt ihm  ziemlich fern.

 

So zeigt sich das passiv-aggressives Sein auch eher mit „unmännlicher Zurückhaltung“ und bleibt lieber im Hintergrund, „ in Deckung“ oder in der Höhle ! Es lieber abzuwarten, oder es erst mal Auszusitzen, ob nicht andere für ihn die ungeliebte Verantwortung übernehmen, ist ebenfalls typisch für einen passiv-aggressiven Mann. Daher ist er entsprechend entscheidungsarm und auch eher konfliktscheu.

Einzeltherapeutischen Sitzungen mit ihm-  zum Beispiel im Vorfeld einer Paartherapie oder eines Coachings zur Persönlichkeitsentwicklung- sind für diesen Mann oftmals zunächst sehr irritierend, anstrengend und  kann gleichzeitig befreiend sein.

Durch die Therapie bzw. das Coaching versteht er sich schliesslich endlich selber besser und damit auch die Reaktionen der Partnerin und gesamten Mitwelt!

Das Plus und Minus beim passiv-aggressiven Mann auf ein paar Aussagen begrenzt.

Dieser Mann kann sich offensichtlich einerseits recht gut auf sein weibliches Gegenüber einschiessen, er hat auch auf andere eine freundliche Aussenwirkung, was ein ungeheures Plus ist, will  aber andererseits  bindende Zusagen und damit Verantwortung  vermeiden, was sein gleichzeitiges Minus ist.

Die Aussenwirkung des passiv-aggressiven Mannes.

Seine Aussenwirkung ist somit sein absolutes  Plus, vorallem beim  jüngeren, passiv aggressiven Mann. Denn er kommt symphatisch und irgendwie liebenswert, bescheiden und doch eloquent, manchmal auch ein wenig gehemmt bis schüchtern und zögerlich,selbstzweiflerisch, vielleicht sogar hilfsbedürftig und dann wieder, sogar schon in jüngeren Beziehungsphasen belehrend, dozierend und damit Überlegenheit und Kompetenz ausstrahlend bei Frau an.

In diesen Mann mit den unterschiedlichsten Spielarten und Verhaltensweisen, je nach charakterlicher Ausprägung, kann Frau sich  schnell und heftig verlieben und genauso schnell abwenden !

 

In längeren Paarbeziehungen zeigt sich allerdings deutlicher sein Minus.

Dann kann dieser Mann auch als ein personifizierter Vorwurf für die Partnerin herüberkommen und erzeugt damit bei ihr schnell Schuldgefühle. Denn irgendetwas hat sie wohl ( wieder ) falsch gemacht, oder ?

Der passiv-aggressive Konfliktstoff und das typische Kommunikationsmuster.

In der Kommunikation verhält  sich dieser Typ Mann oftmals  zäh- widerständig, oder „stumm- streitsüchtig“ bis schweigend- ignorant und gewissermaßen stur bis schlimmstenfalls nörglerisch und  besserwisserisch. Dieses Muster erzeugt bei den Beziehungspartnerin hilflose Wut, Verzweiflung und den Wunsch nach Klärung. Diesem verweigert sich ein passiv-aggressiver Mann konsequent. Er entzieht sich, vermeidet, schweigt, geht in Distanz, lenkt ab und wird so immer unerreichbarer.

Er stilisiert und empfindet sich, begleitet von seinen  geschilderten Streitmustern, recht überzeugt als das klassische Opfer seines Schicksals, oder von der kontrollierenden Partnerin, vom Chef, der Familie, den Kollegen und eigentlich von seinem ganzen Leben. Hier rückt er dann mit seinem passiv-aggressiven Verhalten in gefährliche  Nähe depressiver Züge und narzisstischem um sich selbst Drehen, was sich im Alter i.d.R. verstärken kann. Ebenso sind  im Alter Verarmungsängste, Knauserigkeit bis Geiz hier nicht selten, vorallem, wenn seine Grundstruktur zwanghaft-schizoid ausgerichtet ist, und er so seine   (scheinbare) Sicherheit durch Kontrolle und seine Überlegenheit und damit Autonomie für sich wahren kann.

Dies kann auch ein klassischer Konfliktstoff der Paare mit einem passiv-aggressiven Paarteil sein.

Die passiv-aggressive Anspruchshaltung und die Furcht vor Erwartungsdruck.

Der passiv-aggressive Mann erinnert mit seiner „Unreife“  etwas an das trotzige, sich verweigernde Kind und dessen Anspruchshaltung, sofort getröstet oder gar gelobt zu werden, obwohl es nicht das machen will, was die Mutter oder der Vater erwarten. Dies wird im Erwachsenenalter vorallem im intimen Rahmen einer Beziehung deutlich. Nach aussen ist das sehr gut kaschiert. Die Aussenwirkung legt sich wie ein Mantel darüber.. Erwartungsdruck erzeugt allerdings auch unterschwellig die Furcht vor möglichem Versagen. Also besser beim Nein oder der Vermeidung bleiben. Das gilt sowohl für das Kind als auch späteren erwachsenen Mann.

Ordnung und Chaos beim passiv-aggressiven Mann.

Dieser Typus Mann hat eine ganz individuelle Auffassung von Ordnung, kann beispielsweise  penibel seine Dokumente abheften, aber ansonsten im Chaos versinken, und Anflüge eines Messiemodus zeigen sowie auch keinerlei Zeitmanagement haben, was Frau dann meist in die Hand nimmt. Auch dies reizt ihn ungemein, da auch das von ihm als  partnerschaftlicher Eingriff in seine Autonomie empfunden wird.

Mürrisch, vorwurfsvoll und undurchsichtiges, depressives Schweigen in längeren Beziehungen.

Kompromisse werden in längeren Beziehungen mit einem passiv-aggressiven Mann oft bitter von ihr erstritten und mit seiner mürrischen, vorwurfsvollen Stimmung und undurchsichtigen, depressivem Schweigen beantwortet. Und dann wiederum ist diese Drehung  um 180 Grad in wohltuende, aber oft oberflächliche Freundlichkeit möglich.

Vor dieser Gefühlsachterbahn fürchtet sie sich sehr. Bleibt lange defensiv und für ihn angenehm. Geht sie in eine fordernde Rolle, hat sie es mit ihm wieder nicht leicht. So dreht sich das Paar ständig im Kreis und steckt in einer Verhaltensfalle !

Andererseits ist, wie bereits ausgeführt, seine Aussenwirkung häufig einfach im Plusbereich: gerne  hilfsbereit, einwandfrei, konzilliant, nett und umgänglich. Davon profitiert auch die Partnerin und so positiv nimmt sich der passiv-aggressive Mann natürlich selbst auch lieber wahr ! Entsprechend empfindlich reagiert er aber auch auf Kritik und fühlt sich schnell ungerechtfertigt angegriffen. Und er fühlt sich immer dabei vollkommen unschuldig..

Oft abwehrendes Unverständnis gegenüber der gekränkten Partnerin.

Die Reaktionen der Sozial- bzw. Beziehungspartner auf seine subtile, da passive Aggression und seine schwelende, innere Gereiztheit, kann der passiv-aggressive Mann daher sowieso gar nicht verstehen. Ebenso wenig, warum unglückliche und verzweifelte  Partnerinnen an ihn appellieren und therapeutische Hilfe suchen.Hier glänzt er oft mit Unverständnis und kränkt damit seine Partnerin sehr. Sie fühlt sich dann wenig ernst genommen und nicht sonderlich gewertschätzt.

 

Die unbewusste Verneinung und Verweigerungshaltung.

Irgendwann fühlt sich dieser Typus Mann einfach nur noch beleidigt oder gekränkt, schlecht oder unfair und ungerecht vom Chef oder der  Partnerin oder vom Leben im allgemeinen behandelt. Häufig fühlt er sich dann nur zurückgesetzt oder zu Unrecht kritisiert. Seine tatsächlich geäusserte Meinung darüber hält er sehr lange bedeckt oder verbalisiert sie verklausuliert. Er rutscht unmerklich in eine unbewusste Verneinung und Verweigerungshaltung.  Selbstreflexion existiert beim männlichen, passiv-aggressiven Verhalten so gut wie nicht. Und das kann privat und auch verdeckt beruflich so sein

Passiver und aggressiver Widerstand gegenüber Verhaltens-und Rollenerwartungen.

Seinen passiven und aggressiven Widerstand kann dieser Typus Mann somit durch seine ständige innere  Verneinung- und Verweigerungshaltung zeigen. Alles und jedes wird immer wieder gedreht und gewendet, überdacht, verworfen, vergessen, wieder hervorgeholt, nochmals überprüft und dies alles ohne klares Feedback an die Partnerin. Entscheidungen kommen so selten zustande.

So sind Konflikte mit einer nachfragenden oder kritisierenden Partnerin natürlich schnell hausgemacht und eine narzisstische Kränkung.

Anders ausgedrückt, dieser Mann zeigt nie ganz offensichtlich, sondern lieber diffus seinen passiv-aggressiven Widerstand gegenüber Verhaltens- und Rollenerwartungen.

Seine Undurchsichtigkeit wird für Partnerinnen oft zur Lebensherausforderung und Konflikte sind schnell hausgemacht, da bei ihm große Furcht vor Verantwortung und damit Entscheidungen dominiert.

 

On-Off-Beziehungen basieren nicht selten auf männlich- passiv-aggressivem Verhalten.

Frau wird mit ihren Vorstellungen von Partnerschaft häufig von diesem Typus Mann alleine gelassen und rutscht schnell in eine ungeliebte Controller- Position. Und auch das belastet die Beziehungen ungemein und sorgt für schlechte Stimmung.

Lange werden Fragen oder auch Vorwürfe von Partnerinnen genervt oder ärgerlich oder auch als nebensächlich abgewehrt, damit abgewertet oder es wird einfach weggehört und ignoriert. Dann wird wieder Besserung  gelobt, viel versprochen, verschoben oder vergessen und wenig gehalten.

On-Off-Beziehungen basieren entsprechend  nicht selten auf männlich- passiv-aggressivem Verhalten.

Den klaren Schlussstrich ziehen hier oft die Frauen.

Aber auch jene Beziehungen, die ewig existieren und manchmal fast feindselige Züge tragen können, sind deshalb so langlebig, weil die Beziehung irgendwie auch bequem wurde, vor allem für ihn. Konflikte wurden von ihm und natürlich von der Partnerin dabei unterstützt, nur ausgesessen. Mögliche partnerschaftliche Veränderungsanfragen regen sofort seinen Widerspruchsgeist an, selten seine Empathie. Er bleibt letztlich von ihrem emotionalen Elend unberührt, so, als hätte er nichts damit zu tun. Und er ist gewiss kein Monster, sondern schlicht und ergreifend unfähig sich in seine Partnerin einzufühlen.

Dieser fast stoische Typus des passiv-aggressiven Mannes, mit überwiegend schizoiden Strukturaspekten ausgestattet ( Erläuterungen siehe Folgeblogs ), kann, falls man(n) sich zu einer Entscheidung überhaupt durchringt, dann aus Beziehungen gehen, als ob man nur einen Raum verlässt !

Das macht Frauen oft entsprechend fassungslos und sehr hilflos. Damit werden sie aber auch emotional erpressbar und oft traumatisiert und handlungs-und entscheidungsunfähig. Trotzdem gehen Trennungen und Entscheidungen meist  eher von der Frau aus. So ist er dann aus der ungeliebten Verantwortung raus. Nach aussen ist er dann vielleicht der traurige Verlassene, oder der edle Mann, der kooperativ auszieht, was er in Wahrheit durchaus auch geniessen kann, selbst wenn er der Betrüger ist.

Das lässt er- wie das meiste –  erkenntnismäßig wenig zu, da er sich bekanntlich auch hier unschuldig fühlt und in der Therapie dann trotzdem über sein schlechtes Gewissen spricht. Bekommt er nur einen Hauch von Erkenntnis hinsichtlich seiner Verhaltensweisen durch eine Therapie klar gemacht, ist es zwar schwer, aber dennoch möglich für ihn, eine andere Richtung einzuschlagen. Ein mühsamer aber lohnender Weg !

Der untreue passive aggressive Partner.

Diese Männer gehen nur dann, wenn es wirklich nicht mehr geht.

Und wenn die verlockende andere Frau schon um die Ecke winkt ! Den klaren  Schlussstrich ziehen hier meist die Frauen, manchmal auch die Geliebten.

 

Paartherapie und der passiv-aggressive Mann.

Der passiv-aggressive Mann schlägt öfter übrigens eine Paartherapie vor, so meine Praxiserfahrung, als es Frau tut, obwohl er sich eigentlich oft dann schon aus der Beziehung verabschiedet hat. Aber so hat ER  sich nie etwas vorzuwerfen.  Therapie hat somit auch für ihn eine Alibifunktion. Frau greift allerdings meist als Erste schliesslich  aktiv zum Telefon oder mailt. Es ist nicht unbekannt dass der passiv-aggressive Mann die Verantwortung in die Therapie bzw. an den Therapeuten weiter delegiert.

Der passiv-aggressive Partner lässt sich im Einzelfall auf Therapie wie auf einen Deal ein und bewegt sich verhaltensmässig oft nur zögerlich auf die Partnerin zu. Er vertraut in Wahrheit, manchmal mit einer gewissen Naivität darauf, dass sie es schon richtet oder der/die Therapeut (in ).

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