Persönlichkeit haben oder eine sein?

Persönlichkeit haben oder eine sein?

 Wenn vom Charakter gesprochen wird, ist damit auch die Persönlichkeit eines Menschen gemeint. Wie nun ein Mensch auf sein Gegenüber wirkt, hängt einerseits von seinen Verhaltensweisen ab. Andererseits spielt aber auch der individuelle Gefühlshaushalt und die Kommunikationsfähigkeit eine Rolle. Vieles läuft auch bei der Suche nach kompatiblen Beziehungspartnern nicht bewusst ab. Tatsächlich realisieren wir häufig nur unser eigenes „Spiegelbild“, weil wir leider nicht selten eine eingeschränkte Selbstwahrnehmung haben.

Mich beeindruckt in diesem Zusammenhang folgendes Zitat :

Magie entsteht dann, wenn die Leute spüren, dass das Ganze auf Ehrlichkeit und Leidenschaft basiert, dass es von Herzen kommt. Und letztlich auch, dass es in der Realität verankert ist.

Dries van Noten, Modedesigner

 

Innere Überzeugungen und Persönlichkeit !

 

Oft  wundert man sich, dass man mit einigen Zeitgenossen gut klarkommt, und mit anderen überhaupt nicht. Das hängt eng mit den eigenen Persönlichkeitszügen und inneren Überzeugungen, aber auch den gelebten Werten und Normen zusammen ! In der Regel  bevorzugen wir gerne Menschen, deren Persönlichkeitsanteile und Lebenseinstellung zu uns passen. Häufig spielen auch die soziale Schicht und eine ähnliche Bildungszugehörigkeit eine wichtige Rolle !

 

Wer redet wer schweigt?

 

Der erste Eindruck !

Die meisten Menschen wollen es i.d.R. gerne bequem und weniger konflikthaft. So kommt übrigens die Sympathie oder  plötzliche Antipathie zustande.“ Dabei beneiden wir häufig unterschwellig etwas am Gegenüber, was wir insgeheim auch gerne hätten. Und reden ihn oder sie vorschnell  „schlecht“ und verhalten uns sprichwörtlich wie der Fuchs, dem die Trauben zu hoch hängen ! So entstehen Vorurteile !  Und schon können wir ihn oder sie bequemerweise nicht leiden !

 

 

Manchmal ist dieser erste Eindruck viel zu schnell als fixe Meinung und Bewertung verhaftet. Lernt man bei anderer Gelegenheit diese Person nochmal etwas näher kennen, kann aus anfänglicher Antipathie und Vorurteilen durchaus Neugier und Interesse und manchmal sogar LIEBE werden. Vorausgesetzt man neigt nicht immer und ständig dazu, seine inneren negativen Bildern und Muster zu bestätigen. Bekanntlich verschmelzen berufliche und private Probleme nicht selten zu einem Problemkomplex. Hier kann ein Persönlichkeitscoaching mit tiefenpsychologischen Biografie-Anteilen sehr hilfreich sein.

 

Persönlichkeitsentwicklung im Coaching oder einer Therapie

Unsere Persönlichkeitsanteile sollten sich emotional und kognitiv möglichst mit denen unseres Gegenübers ergänzen. Das ist aber nicht immer der Fall und löst daher auch schnell Konflikte aus. Unsere Selbstwahrnehmung und der Blick von außen auf uns, kann allerdings erschreckend auseinanderdriften. Die therapeutische Überprüfung des Selbstbildes und der Abgleich mit dem Fremdbild, geliefert vom Partner oder Freunden mit einem spezifischen Arbeitspapier, kann in einem Coaching sehr hilfreich sein. Denn es geht schließlich darum herauszufinden, ob ständig  irrtümliche, innere Meinungen und falsche Glaubenssätze Bestätigung suchen und sich dann in unangepassten Verhaltensweisen verdeutlichen. Letzteres ist anstrengend, sowohl für Betroffene als auch deren Umfeld !

Das Problem liegt grundsätzlich an unserem Unterbewusstsein, das uns überwiegend steuert. Das Unterbewusstsein agiert hier sowohl als Dramaturg, als auch als Regisseur unserer Persönlichkeit. Das Meiste wird schon häufig unbewusst entschieden, bevor es real umgesetzt wird. Also auch wenn wir spontan und intuitiv miteinander umgehen, ist dies zunächst ein unbewusster Vorgang. Dieser mündet schließlich in ein rollenbewusstes, zielgerichtetes Verhalten.

 

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Unsere verschiedenen sozialen Rollen ähneln gewissermaßen Masken. Diese bieten einerseits Schutz und Handlungs- Sicherheit, können aber andererseits auch erheblich einengen und unser wahres Selbst verdecken. Gerade bei der Partnerwahl und klassischen Beziehungs-Parametern, zeigt sich der nachvollziehbare Wunsch nach dem gemeinsamen Nenner. Verlieben hat etwas Magisches ! Gelingt es die notwendige, bewusste Realitätsanpassung vorzunehmen und ein Stück der Magie der Verliebtheit in stressigere Zeiten hinüberzuretten, hilft das letztlich auch bei Konfliktlösungen .

 

Verlieben in der „Cloud“ der Gemeinsamkeit und Suche nach Übereinstimmung ?

Wird der Anfangszauber quasi „konserviert“, lädt sich die Beziehung immer wieder selbst positiv auf. Wichtigste Helfer sind dabei unmittelbar der Humor und das miteinander und nie übereinander lachen. Liebevolle Zugewandtheit , Vertrauen und Respekt und vor allem Verlässlichkeit wünschen sich die meisten Paare mit oder ohne Trauschein.

 

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Das Anders-Sein des Gegenübers schult unsere Selbstwahrnehmung.

Tatsächlich  bringen uns gerade oft jene Menschen in unserer Persönlichkeitsentwicklung und Charakterbildung weiter, deren Verhalten und Persönlichkeitsanteile auf den ersten Blick so gar nicht zu uns passen und für uns anstrengend sind. In der Tat wird erst durch die Reibung und Auseinandersetzung mit dem Anders-Sein der Anderen unsere Selbstwahrnehmung und Persönlichkeit geschult.

 

Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen und positive Selbstwahrnehmung.

 

Ständig kompensieren Menschen in ihrem Alltag Unangenehmes wie : Unterlegenheit-Gefühle, Schwächen, Ängste oder faktische Bedingungen, Situationen und Befindlichkeiten. Aber auch das rein äußerliche, körperliche mit sich Uneins sein, das ständige mit sich Unzufrieden sein, betrifft inzwischen Frauen wie Männer ! Davon profitiert letztlich die Wellness- und Modebranche und Kosmetikindustrie, aber natürlich auch die Berater- Coachs und die Therapeutengilde .

 

Vom hässlichen Entlein zum Schwan ?

Ein einfaches verständliches  Beispiel zur Anpassungsfähigkeit und damit Wandlung eines negativen Selbstbildes in eine positive Selbstwahrnehmung, soll hier exemplarisch als die Story einer rothaarigen Frau erzählt werden. Diese leidet lebenslang unter ihrer Haarfarbe bis sie beschließt, bewusst die Besonderheit dieser roten Haarfarbe für sich zu nutzen. Sie fand nämlich heraus, dass Rothaarigkeit nicht nur ein nachteiliges Merkmal ihrer Person ist, sondern auch etwas Besonderes sein kann. Das Auffallen als Rothaarige kann also Spaß machen und damit ihre Attraktivität zweifellos erhöhen.

 

So passt sich die junge rothaarige Frau den individuellen Umweltbedingungen an, indem sie ihre „Rolle als Rothaarige“ annimmt.  Gleichzeitig funktioniert sie damit die angebliche Schwäche oder Minderwertigkeit der Rothaarigkeit in Stärke um. Sie kompensiert ihre  Minderwertigkeitsgefühle und kann sich positiver selbst wahrnehmen und auch so auf andere wirken. Und positiv wirken möchten wir grundsätzlich alle !

 

Erfolgreiche Kompensation  ?

Erfolgreiche Kompensation gelingt durchaus. So vermag der ehemalige Stotterer vielleicht sein Stottern verlernen. Der bedrückende Sprachfehler und damit ja auch Minderwertigkeitsgefühle zu kompensieren und exzellente Reden und Präsentationen halten ? Aber natürlich verändert ein Gewichtsverlust oder eine Schönheits-OPs  unsere Persönlichkeit und unsere Schwächen überhaupt nicht. Wir sind nicht plötzlich erfolgreicher, weil schlanker.

Andererseits nehmen wir uns positiver wahr, wenn mal wieder erfolgreich eine Diät gemacht oder Fitness getrieben wurde. Aber hat das Ganze als Kompensation wirklich Kontinuität ? Leider oft nicht lange. Vielleicht sind wir phasenweise einfach ein Stück selbstbewusster?  Oft sind wir das erfahrungsgemäß nur in jenem Zeit -Fenster, in dem der Neuheitseffekt der uns gemachten Komplimente noch anhält.

Wir ( er )schaffen uns zwar gerne ein anderes Bild von uns, wollen uns ständig neu erfinden, quasi optimieren und sind uns trotzdem im Kern unseres Wesens immer wieder nur uns selbst ausgeliefert .Nicht selten fallen wir schnell in alte Verhaltensmuster und vielleicht auch in unser altes Gewicht zurück. Schlimmstenfalls neigen wir zu neurotischen Lösungen wie Magersucht oder Bulimie und überhaupt zu Süchten, oder bekommen körperliche Symptome einer psychosomatischen Erkrankung mit psychogenem Hintergrund, neigen hierdurch zu Zwängen, Phobien und vielleicht auch zu Depressionen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen.

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. “ (Matthäus 22:37-39.). Um diesem Bibelvers zu folgen, müssen wir uns allerdings wieder selbst lieben lernen. Und genau das gelingt den meisten Menschen immer weniger.

 

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