Kontaktanzeige zur Partnersuche?

Kontaktanzeige zur Partnersuche?

Corona lässt die Menschen Nähe suchen und gleichzeitig in Distanz gehen. Gerade in diesen widersprüchlichen Pandemiezeiten brauchen wir stabile Beziehungen und Partnerschaften. Statt Wisch und Weg wie beim „Tindern“, kommt wieder die klassische Kontaktanzeige in den Print-Medien für die Partnersuche zurück. Und damit viel mehr Zeit zum Kennenlernen.

 

Post von Kontaktanzeige

 

Eine Kontaktanzeige erfordert gutes Eigenmarketing.

Um auf eine Kontaktanzeige ganz altmodisch handschriftlich zu antworten, benötigt man ein gutes Eigenmarketing. Und eine einigermaßen leserliche Handschrift. Aber wer hat die noch? Vermutlich ist es schwierig sich Zeit nehmen und zu Zeit lassen. Das aber gehört  für die meisten Menschen nicht mehr in ihre digitale Welt der Effizienz. Partnersuche, die mal über Wisch und Weg hinausgeht, ist tatsächlich zeitintensiv und erfordert etwas mehr Geduld als das Anklicken im Computer oder Bedienen des Smartphones.Wenn das Verfolgen digitaler Anweisungen entfällt, und alles bei der Organisation des 1.Date und darüber hinaus in Alleinregie abläuft bleibt man Chef*in eigener Entscheidungen und ist weniger fremdbestimmt.

 

Der 1.Schritt : Selbsterkenntnis

Etwas über sich selbst mit Wünschen und Bedürfnissen zu konzipieren, bedeutet auch, gründlich über sich selbst nachzudenken, was ziemlich anstrengend sein kann. Eine erfolgreiche Selbstbeschreibung soll immerhin das Ziel verfolgen, soviele Zuschriften wie möglich zu bekommen. Denn es soll ja  eine erfolgreiche Partnersuche werden. Ungewohnte schriftliche Antworten bedeuten aber auch ein etwas ausgedehnteres Zeitfenster. Das hat durchaus Vorteile, denn so ist ein langsameres Sich darauf  Einlassen gewährleistet !  Zumindest  erhöht es auch die Spannung auf ein Feedback und mögliches Kennenlernen, auf ein “Match” mit Hilfe einer Kontaktanzeige.

 

 

 

Der 2. Schritt  ist : sich einlesen.

Vielleicht gibt es ja bereits Lieblingszeitungen und entsprechende seriöse Anbieter, auch Singlebörsen und Ansprechpartner die Zuschriften weiterleiten, aber eben nicht als Vermittler gegen Bares auftreten.. Es könnte ja  jener interessierte  Mensch dabei sein, der einen ähnlichen Geschmack wie man selbst hat. Natürlich ist es gut sich zu informieren und einzulesen. Und möglichst unterschiedliche Printmedien und ihr Angebot an Kontaktanzeigen anzuschauen. Sich vielleicht über den teilweise egozentrischen Variantenreichtum der jeweiligen Selbstdarstellung zu amüsieren und vielleicht das für einen selbst Passende herauszufiltern. Oder überhaupt auf Ideen kommen und Vorgekautes nicht zu wiederholen.

Eine meiner Klientinnen las sehr gerne Bekanntschaftsanzeigen in der Wochenzeitschrift Zeit, ein anderer Klient bevorzugte die überregionalen Bekanntschaftsanzeigen in der  Süddeutschen Zeitung, oder FAZ…. Das lokale Aachener Klenkes- Blättchen- mit auch recht individuellen Anzeigen- gehörte oft mit in diese Aufzählung. Jede Stadt hat ihre Szenemagazine, die vorallem jüngere Singles oder auch ganz gezielt Senioren in Sachen Kontakte ansprechen.

Kontaktanzeigen spiegeln durchaus auch den Zeitgeist,Trends und leider auch oft Klischees wider. Eine Anzeige selber entwerfen und nichts den Profis zu überlassen, kann dabei durchaus eine Herausforderung sein. Jedoch nur dann, wenn es schon bei der Selbstdarstellung und dem Eigenmarketing holpert. Digital gibt es bei einer Profilerstellung bekanntlich umfassende Hilfen, aber eher doch schablonenhaft und nach Algorithmen funktionierend. Ohne diese fast zu perfekten Vorgaben gestaltet sich alles schon weitaus komplizierter.

Es mag sein, daß die Pandemie noch mehr anonymisiert hat. Was die Einsamkeit ebenfalls noch spürbarer gemacht hat, aber auch die Sehnsucht verstärkt hat nach jener realen, erfüllenden Beziehung. Oder wenigstens ab und an guten Sex zu haben ! Es lohnt sich auch analoge Kontaktwege auszuprobieren um der Einsamkeit etwas entgegenzusetzen !

 

 

 

Eigenmarketing  durch Persönlichkeits-Coaching !

Traditionelle Anzeigen zeichnen sich nicht gerade mit Schnelligkeit von zu erwartenden Ereignissen aus. Zumal dann, wenn man den digitalen Vergleich heranzieht. Aber vielleicht ist gerade diese „neue“ Langsamkeit einer der besonderen Reize klassischer Beziehungsanzeigen ? Natürlich gibt es in Coronazeiten, insbesondere bei aktuell besorgniserregenden Inzidenz-und Hospitalisierungsdaten, eine ganz große Sehnsucht danach nicht alleine durch diese trübe und bedrückende Zeit gehen zu müssen.

Tatsächlich sind einige Therapie-Aufträge in meiner Arbeit als Coach auch genau in dieser Richtung unterwegs gewesen. Im digitalen oder 3G-  Persönlichkeitscoaching, brachten nicht wenige Klienten sehr negative Erfahrungen über die digitale, aber auch analoge Partnersuche ins Gespräch mit ein. Alles ging häufig so rasend schnell, oft zu schnell : das Kennenlernen am Telefon, das Dating, die Entzauberung und die Frustration.

 

 

 

Der klassische, wenn auch zeitintensivere Weg kann eine Kontaktanzeige sein,  weil sie zeitlich mehr Spielraum läßt ? ! Sei es um auf eine solche Anzeige  zu antworten oder sie selbst zu konzipieren. Und dann erst einmal Abzuwarten !  Warten ist schwierig, erfordert Geduld und ein gutes Motiv.

 

Ersehnte Antwort

 

3. Schritt : die hilfreiche Vorstellung einer Visitenkarte.

Im Coaching – Interview wurden Klienten dazu aufgefordert sich  auf 3 bis 5 Eigenschaften zu reduzieren, um sich damit knapp zu skizzieren !  Und weiter wurde gemeinsam  überlegt, was davon auf die eigene imaginäre Visitenkarte passt? Fragen wie : Wer bin ich ? Wer möchte ich auch ( manchmal) gerne sein ?, sind dabei sehr hilfreich. Oder auch, wie möchte ich ankommen? Was ist an mir typisch? Was ist manchmal nicht so einfach mit mir? Wie kann ich angenehm auffallen und gefallen? Was möchte ich unbedingt vermeiden ? Was unbedingt herüberbringen? Wen möchte ich überhaupt am liebsten ansprechen mit meinem Text? Und wie kann ich meine Persönlichkeit ehrlich, aber immer noch gefällig darstellen?

Und wenn man so gar keine Idee beim Schreiben hat? Dann hilft es manchmal sich jemand Realen vorzustellen, den man zu etwas motivieren und bewegen möchte. Zumindest doch dazu, sich für einen zu interessieren. Und vielleicht gibt es ja bereits jemand in der Realität, der bestimmte Attribute hat, die zum Schwärmen auffordern?

 

4. Schritt : Bitte weder Hoch-noch Tiefstapeln !

Nicht nur beim Thema Lesen wird in Selbstbeschreibungen eher mal hochgestapelt und gelogen. Übel, wenn die Klassiker falsch zitiert werden und eher die Bild zur üblichen Lektüre gehört,statt die regionale Presse. Ganz besonders gerne wird beim Alter gelogen und bearbeitete Fotos sind meist Standard. Entsprechend enttäuschend kann dann das reale Treffen mit dieser Person dann sein. Devise hier : nicht nur Schokoladenseiten zeigen !  Realistisch bleiben und kleine Brötchen backen. Ehrlichkeit kann so entwaffnend sein !

 

Überhaupt Gesprächsthemen für weitere Treffen ?

Auch Allerweltsbeschreibungen, daß man treu oder zärtlich sei, sind eigentlich langweilige Platitüden. Die kennt man zu genüge in Kontaktanzeigen. Dafür sollten durchaus – vielleicht nicht gerade beim ersten Treffen oder 1.Telefonat – mehr Fakten Raum bekommen und entsprechende offene Themenbereiche erlaubt sein : Wie denn die Einstellung zum Thema Kinder ist: ja oder nein ?  Und bei einem selbst ? Wie der Umgang mit Geld gelingt ? Hält man sich selbst eher für großzügig, während die beste Freundin,  (niemals die/den EX erwähnen), einen eher für verschwenderisch hält ? Viel oder gemäßigt Sport kann Thema sein ! Gemütliches zu Hause sein oder häufig lieber in Clubs abhängen, ebenso ! Auch ob man  lieber in Clubs geht statt in urige Traditionslokale. Oder sich für einen flexiblen Hybriden hält? Zuverlässigkeit,Ehrlichkeit, Offenheit und Humor sind mit Sicherheit immer wesentliche Themen.

Grundsätzlich zukunftsorientiert sollten die Themen sein und kein Austausch über Ex-Beziehungen !  Und bitte nicht zu Hause bei ihm oder ihr treffen. Grundsätzlich besser an einem Ort in der City, in einem Park oder Lokal oder einem Cafe. Man sollte dabei quasi immer den „Notausgang“ im Auge behalten, um wieder schnell aus einer vielleicht peinlichen Situation herauszukommen. Und ja, man kann sich ein bischen Aufbrezeln, aber bitte nicht zu auffällig. Falscher Ehrgeiz, zu hohe Erwartungen an den anderen und der Hang zur Perfektion, fördern unweigerlich Pleiten,Pech und Pannen bei der Partnersuche.
 
 
 
 
 
Mißerfolge gibt es nicht, sondern nur neue weitere Erfahrungen und Erkenntnisse. So bleibt auch der Mut und die Aufgeschlossenheit es dann noch ein weiteres Mal zu wagen ! Dann sicherlich auch mit digitaler Unterstützung. Warum nicht ?

 

5. Schritt : Kein respektloser SMS-Style -sei es mündlich oder schriftlich – !

Nehmen wir mal an, Sie lesen diesen Text und beschließen spontan, auf eine Anzeige in Zeitung xy zu antworten. Also nun mal ganz anders als bislang gewohnt und eben nicht digital: Nämlich in einem ganz  persönlichen Brief. Handgeschrieben ! Wenn alles hingeschlunzt ist, wird man sowieso schnell aussortiert. Auch langweilendes Gelaber oder eine hingeschmissene stereotype Antwort im SMS -Style sind mehr als beleidigend. Wichtig also ist, den Punkt zu treffen und das Besondere an der eigenen Person herauszustellen und sich gleichzeitig für das Gegenüber ehrlich zu interessieren.

6. Schritt :  Das Besondere an einem selbst auf den Punkt bringen.

Was man wirklich über die Maßen schätzt oder leidenschaftlich gerne hat oder tut, gehört unbedingt in eine Kontaktanzeige mit hinein. Vielleicht macht dieses Besondere einen durchaus attraktiver als die stereotypen Gefühls-und Befindlichkeitsschablonen. Denn von etwas Schwärmen – Können ( Filme Musik, Essen,Urlaubserinnerungen, ein Star, eine Band, eine spontane Begegnung, ein schöner Ausblick, ein Moment ), kann sich durchaus authentisch auswirken auf jemand, der sich deshalb vielleicht besonders für einen interessiert. Und das ist nun mal eine Basis für eine mögliche Beziehung.

 

 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 

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