Die Corona-Krise

Die Corona-Krise

Nicht nur der Wintereinbruch und der eisige Ostwind treibt die Menschen an diesen strahlenden Märztagen 2020 zur Eile an. Der Corona Virus und die Angst vor Ansteckung lässt kaum einen unbefangenen kleinen Schwatz oder ein längeres Verweilen zu. Alles tickt im Modus der Corona-Krise, d.h. Social Distancing, also Abstand halten ist das Gebot der Stunde um die Infektionsrate zu verlangsamen. Distanz ersetzt Nähe, denn die ist nun gefährlich. Die Corona-Krise zeigt sich als eine umfassende soziale, psychologische und gesellschaftliche Ausnahmesituation.

Alltag in der Coronakrise und unser Planet, der nun tief ein- und ausatmen kann !

Der scharfe Ostwind  fegt nun schon seit einigen Tagen durch fast menschenleere Straßen und Plätze. Er wirbelt zwischen leeren Restaurant- und Eiscafestühlen Papiermüll herum und  fegt heftig über verweiste Kinderspielplätze und in leere Bushaltestellen hinein. Die Kirchen sind wegen der Corona-Krise zu. Schulen, Kitas und Hochschulen und Hotels sind schon länger geschlossen. Innenstädte und Aussenbezirke wirken unbelebt, alles ist wie in Zeitlupe versetzt und verlangsamt. Es sind meist nur wenige hastige Menschen und Autos im Zentrum unterwegs. Gelebtes Social Distancing! Viele machen Homeoffice oder haben bereits Kurzarbeit. Wenige Busse und Züge fahren, Flüge wurden gecancelt. Taxifahrer fahren leer und stehen wie so viele vor dem wirtschaftlichen Aus. Die Corona-Krise beherrscht völlig unseren  Alltag und das öffentliche und private Leben. Die  Pandemie verteilt sich mit atemberaubender Geschwindigkeit über unseren ganzen Planeten mit teilweise noch nicht absehbaren gesamtgesellschaftlichen Folgen für die Menschheit. Das gnadenlos Positive: Unsere Erde und Umwelt wird weniger CO2 belastet und atmet buchstäblich tief ein und aus. Versmogte Lufträume werden klarer und geben per Satellit den Blick frei auf das unten liegende Land, das man sehr lange nicht mehr so sehen konnte.

Das Ende der Sorglosigkeit in Zeiten der Corona-Krise.

Zuerst war da noch Karneval in aller Unbefangenheit. Dann waren die Läden zu. Nichts mehr mit Shoppen. Seit über zwei Wochen ist nun- seit Ende März 2020- das gesamte öffentliche Leben durch die Corona-Krise eingeschränkt, in Bayern herrscht sogar Ausgangssperre. Aber was soll man nun überhaupt noch in der Stadt? Nur noch Drogerie- und Supermärkte und einige Bäckereien und Metzger sind geöffnet. Warteschlangen mit mehr oder weniger geduldigen Menschen stehen überall im geforderten Abstand davor. Einige inhabergeführte Märkte bieten in Aachen ab  27.März 2020 von 7 bis 8 Uhr morgens ausschliesslich für Risikogruppen ein stressfreieres Einkaufen.

Verlässliche Menschen in den Märkten und um uns herum.

Die  Helden der Coronakrise schmeissen für uns buchstäblich den Laden, räumen leere Regale nach Hamsterkäufern wieder ein, sitzen an der Kasse und damit im unmittelbaren Gefahrenbereich einer möglichen Ansteckung. Bonuszahlungen von 1500 EUR werden vermutlich als „Gefahrenzulage“ ausgezahlt, was ebenso angebracht ist für die ambulanten und stationären Pflegedienste und für den gesamten überlasteten medizinischen Bereich. Aber auch der DHL-Bote verdient einen Bonus und unseren Dank, weil er oder sie unermüdlich täglich die vielen Online bestellten Päckchen bringt und ebenso der Zeitungsbote. Wir verdanken es den LKW-Fahrern, dass wir gut mit Lebensmitteln versorgt sind und den Müllmännern dass alles auch wieder entsorgt wird. Und nicht zuletzt sind auch Feuerwehrleute und Sanitäter, Betreuer für geistig und körperlich behinderte, ältere und jüngere Menschen,und letztlich auch alle Altenpfleger, systemrelevante, unverzichtbare Berufe, die in Zukunft auch finanziell mehr als einen einmaligen Bonus verdienen.Unbedingt !

Hamsterkäufe als Angstregulator.

Hamsterkäufe sind ziemlich unnötig und wurzeln ursächlich in der Angst die Kontrolle und Autonomie zu verlieren und dem Ganzen hilflos ausgeliefert zu sein. Insofern fuktioniert ein Hamsterkauf wie eine Art Angstregulator, zumindest kurzfristig, eben bis zum nächsten Hamsterkauf. Die Kontrolle und Autonomie ist faktisch für Alle eingeschränkt, ob nun mit 10 Rollen oder gleich 50 Rollen Clo-Papier oder einem Warenlager im Keller, was nach den Maßnahmen irgendwann vermutlich im Müll landen wird.

Hilfsangebote für Risikogruppen

Viele private Initiativen und Plattformen entstehen, um Risikogruppen zu schützen z.B. durch Einkaufen und vielfältige andere Hilfsangebote für Menschen über 65 Jahre alt, welche grundsätzlich zur Risikogruppe zählen. Aber vor allem sind das natürlich chronisch Erkrankte, ältere, immungeschwächte und behinderte,aber auch jüngere Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma, Herz-Lungenschwäche und Diabetes. Das Risiko an dem Virus  tödlich zu erkranken liegt  bei  jüngeren, immunstarken und gesünderen Menschen deutlich niedriger als bei den älteren Risikogruppen, wo i.d.R.nicht von milderen Verläufen auszugehen ist. Aber es gilt nun der Grundsatz, dass alle solidarisch an einem Strang ziehen, um die Infektionskurve langsam zu verflachen.

Frau und Mann beim Tauziehen, Streit, Machtkampf, Konflikt

Persönlichkeitsrechte werden nun empfindlich eingeschränkt.

Unsere Grundrechte wie unsere Bewegungsfreiheit werden im Rahmen der Corona-Krise massiv eingeschränkt. Einfach mal beispielsweise nach Holland in die Ferien fahren wird aktuell nicht mehr möglich sein. Hier wurden schon deutsche Touristen – z.B.aus Zeeland- zurückgeschickt. Die polnischen Grenzen sind komplett zu und sehr viele Pflegebedürftige warten nun auf die polnische ambulante Pflegekraft .Und die Landwirte warten händeringend auf die polnischen Erntehelfer und auf die Öffnung der polnischen Grenze.

Die Corona-Krise kostet viele ihre Existenz !

Bund und Notenbanken kämpfen mit konsequenter Mittelfreigabe gegen eine drohende Pleitewelle. Die finanziellen Einschnitte sind überall immens. Wenn die Corona Krise den Bürgern notwendige längere Auszeiten verordnet, rollt eine Insolvenz-Tsunamiewelle durch‘s Land. Sehr viele verlieren bereits jetzt ihre Existenz und damit alles, was mit Energie, Kreativität und Fleiß aufgebaut wurde. Solo-Selbständige und Kleinstfirmen werden nun mit 40 Milliarden EUR unterstützt. Ich hoffe beispielweise für Maria, meine Friseurin, und auch für meine Nagel-und Fußpflegeexpertin – als Solo-Selbständige – dass sie Zuschüsse oder Überbrückungs-Darlehen beanspruchen, um diesen wirtschaftlichen Supergau zu überstehen. Kurzarbeit wurde nun ebenfalls rückwirkend bis zum 1.März 2020 beantragbar.

Neue Gesetze und Hilfen.

Um Existenzen zu retten, ermöglicht ein neues Gesetz ein grosszügiges Leistungs-Verweigerungsrecht für den Verbraucher. Der Bund unterstützt Betroffene mit tatsächlich nie dagewesenen Hilfen in Milliardenhöhe. Darüber hinaus hat der Europäische Gerichtshof das gesamte deutsche Verbraucherkreditrecht auf den Kopf gestellt. Das Resultat: Nahezu alle  Kreditverträge können noch heute widerrufen werden.

Manches geht schon wieder ein bischen, aber nur unter bestimmten Vorgaben! 

Dass nun Maria, meine griechische Friseurin, jetzt ebenso wie mein Nagel-und Kosmetistudio und meine Krankengymnastin geschlossen haben, ist angesichts des Virus und der Corona-Krise ein Luxusproblem. Denn das Social Distancing macht in allen Bereichen die mit Menschen nah zu tun haben Sinn. Und tröstlich gerade : Der Kiosk darf wohl inzwischen wieder, nur unter strengsten hygienischen Auflagen, ebenso wie die Imbissbude, öffnen. Man darf jedoch nur in 50 m Entfernung zum Büdchen seine Fritten vertilgen.Tut man dies nicht oder achtet der Inhaber nicht darauf, einzeln zu bedienen und für Distanz zu sorgen, kann ihn der Verstoß bis zu 1000 EUR Strafgeld kosten. Ordnungsstrafen gehören nun zum ganz „normalen“ Leben in  der Corona-Krise, wenn man Social Distancing nicht gebührend beachtet.

Irgendwie geht es weiter, wenn auch eingeschränkt.

Menschen spazieren, walken, joggen, fahren Rad,fahren Ihr Baby oder Kind spazieren und halten auch da möglichst größeren Abstand und bewegen sich möglichst in kleinen Familien- und Paargruppen. Strengere Ausgangssperren wurden bisher immerhin vermieden. Und es wird auch kein Besuch empfangen und selbst keiner gemacht und auch keine Lokale besucht, die nun ebenso alle geschlossen haben. Auch die Großeltern oder Freunde müssen zu Hause bleiben,und man darf sie nicht besuchen, denn so will man die exponentielle Infektionskurve  herunterdrücken und den Virus langsam aushungern ! Homeoffice wird zur Selbstverständlichkeit, Facetime am PC muss den realen Kontakt ersetzen. Man feiert keine Corona-Partys, trifft sich besser nicht im „Rudel“ und wenn doch , wird dies auch hier inzwischen empfindlich  mit hohen Geldstrafen belegt, minimal mit 200 EUR und maximal bis zu 25 000,00 EUR.

Furchterregender Mangel an Hygiene-Hilfsmitteln.

Ins öffentliche und private Hygienebewusstsein ist inzwischen gedrungen, dass gründliches Händewaschen nach jedem Kontakt mit Flächen und Menschen Gebot ist. Einmalhandschuhe sind entsprechend oft ,ebenso wie Atemmasken und Desinfektionsmittel, nicht mehr erhältlich. Die Kliniken klagen über diesen unglaublichen Mangel, übermüdete und am Limit arbeitende Mediziner und Pflegekräfte klagen zudem, dass man nur noch einige wenige Tage aktuell mit Materialien versorgt sei. Heisst es! Die fast bis ans Limit leistenden Pflegeberufe und Mediziner fürchten sich vor einem Infektionsanstieg, der kaum zu bewältigen sei und vor allem vor einem Intensiv-Bettenmangel. Sie fürchten sich konkret auch vor fehlenden Beatmungsgeräten. Ein Impfstoff ist so schnell ebenso nicht in Aussicht. Und der Epedemiehöhepunkt ist in dieser Corona-Krise  schliesslich noch nicht erreicht. Wahrscheinlichkeitsrechnungen prognostizieren vielleicht Ende April, Anfang bis Mitte oder gar Ende Mai eine allmähliche Lockerung des Shutdown.. Aber weiterhin verbleibt die Befürchtung im Hintergrund, dass die Infektionsrate dann wieder unkontrolliert hochschnellt und die Sterblichkeit der älteren Bevölkerung damit ebenso.

Die Fakten und die Zahlen Ende März 2020 in der Corona-Krise.

Deutschland testet mehr als alle anderen europäischen Länder. Die bisherige geringe Sterblichkeitsrate in der BRD wird darauf zurück geführt.Der Zuwachs an Infektionen ist seit der strengen Maßnahmen etwas zurückgegangen. Am 27.März 2020 verzeichneten wir in der BRD 47.218 mit dem Covid 19-Virus infizierte Menschen, alleine in NRW sind es über 12 000 und 281 Menschen sind  (Stand 27.3.) bundesweit bisher daran verstorben.Diese Zahlen ändern sich täglich drastisch. Andererseits gibt es inzwischen auch wieder Genesene. Ärzte und Virologen mahnen zur Selbstquarantäne, um Praxen und vor allem Krankenhäuser zu entlasten, fordern zur ständigen Hygiene-Vorsicht und zur Einhaltung von Mindestabständen zum Nächsten mit 1,5 bis 2 m auf. Händewaschanleitungs- Apps werden zum Alltag. Und immer wieder die Fragen : Reichen die Intensivbetten ? Bekommen wir italienische Verhältnisse ? Denn das würde bedeuten, dass ein  Arzt entscheiden muß, welcher Covid19  Patient die größten Chance hat zu überleben, und demzufolge das Beatmungsgerät bei Patient A benutzt wird und  bei Patient B nicht mehr, der dann sterben muss ?

 

 

Die Forschung arbeitet fieberhaft an einem Impfstoff. Virologen mutieren nun zu angesehenen politischen Beratern und Talkshowgästen. Bieten informative Podcasts : NDRInfo- Podcast mit Dr.Christof Drosten von der Berliner Charitè, solide Daten auch immer vom Robert Koch- Institut in Berlin, und ebenfalls empfehlenswert ist der Podcast von Professor Alexander Kekule.

Solide Informationen helfen Ängste mildern.

Laufend ändern sich die Zahlen. Eine Statistik und eine Talkshow jagt die nächste. Fake-News streuen Verschwörungstheorien und angebliche Wahrheiten. Bilder und Fakten aus anderen europäischen Ländern lernen das Gruseln und steigern die Furcht und das Entsetzen. Selbst Donald Trump kann nun die Existenz des Virus und seine Folgen nicht mehr leugnen, die Zahlen in seinem Land sprechen Bände. Italiens hohe Sterberate steigt stetig an. Das will man hier unbedingt verhindern. Es geht um Leben und Tod, wie es der Regierungspräsident von NRW, Armin Laschet, und die Kanzlerin in ihren Fernsehansprachen als schlimmste Situation und Herausforderung seit dem 2.Welkrieg eindringlich formulierten.

Die Corona-Krise macht Angst : Und was kommt nach der Corona-Krise, wann kommt die Normalität zurück ?

Gute Information über solide Quellen wie z.B.das Robert Koch -Institut oder der bereits genannte Podcast des Virologen Professor Christof Drosten, kann helfen, Ängste wenigstens etwas zu relativieren. Das geht aber nur ansatzweise. Denn viele Menschen wollen alles stattdessen lieber verdrängen und können die Bilder und Berichte und auch die Maßnahmen immer schlechter ertragen. Hier ist es wichtig, ein oder zwei oder mehr Tage zwischendurch eine Art Informationsdiät einzulegen. Insbesondere Menschen mit psychischen Problemen, vor allem Depressionen und Angstzuständen, die an sich bereits über weniger Resilienz und Hoffnung verfügen, leiden verstärkt unter dieser Ausnahmesituation. Zudem erhöht die geforderte soziale Distanz das Aggressionspotential und fördert wachsende häusliche Gewalt gegen Kinder und Partner- je nach Wohnsituation und Umfeldbedingungen- und wird sich vermutlich auch in einer ansteigenden Suizidialität – vermehrter  Depression und psychischen Ausnahmezuständen zeigen. Die Hoffnung auf Verbesserung und das Zurück in die Normalität sollte somit unbedingt hier mehr als eine Prognose sein. Es ist vielmehr unser gemeinsames Ziel und vielleicht gleichsam auch der Weg in eine individuelle und gesamtgesellschaftliche Neuorientierung.

Telefonische Hilfe unter Psychotherapeutischer Beratungspraxis 0241 61193. Beachten Sie bitte unbedingt meine aktuelle Praxis AB- Information.

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