Sie müssen nun wirklich kein Messie sein, um diesen Blog hilfreich zu finden. Denn auch Sie haben vermutlich überfüllte Schubladen und einfach zuviel überflüssiges Zeug in den Schränken ; eben alles das, was sich im Laufe der Jahre so angesammelt hat. Und natürlich sind Sie weit entfernt von der abgebildeten jungen, glamourösen Dame, die eine Spur der Verwüstung und komplettes Chaos hinterlässt, aber vermutlich gerne so aufgeräumt wohnen würde, wie es die rechte Hälfte des Fotos zeigt.
Vieles was wir angeblich so dringend gebraucht haben, um ein angeblich perfektes Leben zu haben, dämmert oft ungebraucht und vergessen in Garagen und Kellern oder schlimmstenfalls in der Wohnung vor sich hin. Nicht nur Messies leiden unter Scham-und Schuldgefühlen und Käuferreue, vom überzogenen Konto mal ganz abgesehen, sondern auch „Otto Normalverbraucher“.
Vermutlich kennen Sie das auch : Der morgendliche Griff in den Schrank lässt uns immer genau jene Sachen greifen, welche zufällig vorne oder oben drauf liegen. Wir ziehen daher oft einfach immer das gleiche an, auch, weil alles andere fies geknuddelt auf dem Stuhl liegt. Eigentlich ist das Ganze ziemlich unübersichtlich und langweilig ! Die versteckten, vergessenen und vielleicht sogar attraktiveren Teile, fristen manchmal dabei ein trauriges Höhlendasein. Und wenn wir in die Untiefen unseres Kleiderschrankes abtauchen, finden wir nicht selten wunderbare Teile, spätestens dann, wenn wir mit einer Freundin oder einem Freund für einen Floh-oder Tauschmarkt ausmisten.
Ordnung kann mehr Klarheit und Struktur bringen, nicht nur im Schrank…
Tatsächlich soll es Mitmenschen geben, die sich während des Aufräumens ihres Schrankes oder der Wohnung entspannen und am Ende erleichtert feststellen, dass es gar nicht so schwer ist, Klarheit und Ordnung in ihren Schrank bzw. vielleicht damit auch in ihr Leben zu bringen. Denn das kann interessanterweise mit dem Aufräumen beginnen und sich wie ein kleiner Befreiungsschlag anfühlen ! So wird beispielsweise ein Stuhl, der mit mindestens 20 Teilen im Laufe einer Woche belegt wird, plötzlich leerer und auch mal zum Sitzen da sein.
“ Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen“.
Das ist ein zwar gerne zitierter Spruch. Stimmt aber so nicht.. Denn wenn wir uns von Teilen der Garderobe oder oftmals ziemlichem “ Krempel“ in unseren Regalen und Vitrinen verabschieden, konzentrieren wir uns automatisch auf das Wesentliche. Das Ganze kann dann durchaus auch etwas Meditatives haben. Ohne den ganzen, oft überflüssigen Kram um einen herum, ist es dann tatsächlich einfacher, Aufzuräumen oder gar zu Putzen und Ordnung zu schaffen. Aber das soll schliesslich nicht zum Lebensinhalt werden, sondern letztlich wiederum Zeit schaffen für andere Beschäftigungen.
Aufräumen und Ordnung schaffen, hilft sich von Belastendem zu befreien !
Das ist schwer, denn selbstverständlich wollen wir mit den Anderen mithalten. Angefangen bei den Klamotten und unserem Auto, bis hin zur Wohnung und den oftmals nur dekorativen Büchern als Staubfänger, bis hin zur coolen Kücheneinrichtung und möglichst beindruckenden Rezepten beim Kochen für die Freunde..All das kann durchaus kreatv ein, macht aber nicht unbedingt immer nachhaltig glücklich.
Höchstens dann, wenn wir es mit Begeisterung tun und nicht, weil man es tut.
Zugegeben, schon als Kinder mussten wir lästigerweise unsere Spielsachen wegräumen. Das steckt den meisten noch in den „Knochen“ . Da war es in der eigenen Bude zunächst mal befreiend, nicht ermahnt zu werden, und einfach endlich alles liegen zu lassen, alles drauf zu werfen oder zu stapeln. Oder alles unter der Bettdecke verschwinden zu lassen oder auf den Schrankboden oder in die Schublade zu werfen. Und schon kann dem Besuch ein perfekter Eindruck vermittelt werden.
Bewusster Konsum.
Oft halten wir uns mit Sachen und Themen auf, die uns langfristig bei näherer Betrachtung überhaupt nicht glücklich machen. Völliger Konsumverzicht kann es aber auch nicht sein, aber vielleicht bewussterer Konsum ? Ebenso hängen wir manchmal einer falschen Vorstellung von uns selbst nach und bekommen aber die Realisierung oft nur entfernt gebacken. Das macht ständig Druck und unzufrieden. Und was die Werbung verspricht, ist leider auch oft ziemlich verlogen. Konsum oder die Xste Diät oder der tollste Traumurlaub, machen eben nur kurzfristig glücklich.
Tricks und Tipps die gegen das alltägliche Chaos helfen. Als ersten Tipp : ein Plan.
Natürlich schwebt da immer der Vorsatz im Raum, dauerhaft Ordnung zu schaffen. Klar ist, dass es ohne einen Plan oder Zeitvorstellung für das Aufräumen nicht geht. Komplettes Ordnen geht natürlich nicht mal nebenbei in einer halben Stunde, sondern ist schon ganz schön zeitaufwendig. Oftmals scheitert das Ganze an falschen Vorstellungen, wie schnell man da oder dort beginnen will und es dann aber doch nicht durchhält. Vielleicht ist es tatsächlich besser, mit sich selbst einen Deal zu machen. Man sollte sich beispielsweise auf eine halbe oder Stunde täglich über einen Monat lang einigen, um die neue Ordnung allmählich zu schaffen und nicht den Anspruch haben, alles in ein paar Stunden hinkriegen zu wollen. Das stresst wiederum so, dass es oft nur beim Plan und Vorsatz bleibt.
Trick zwei : Konzentration auf einen „einfachen „Raum.
Fangen Sie in dem Raum an, der eher ein schnelles Erfolgserlebnis verspricht, zum Beispiel mit dem Bad. Denn an Duschgels und überflüssigen Pflegeprodukten hängt unser Herz im allgemeinen nicht so sehr. Das Aussortieren angebrochener Shampoos oder Cremes kann schon Mal ein Anfang sein. Alles in verschiedene Körbchen und Fächer zu sortieren ist eine feine Sache. Aber nur, wenn der Platz rigoros beibehalten wird.
Trick drei : Mit kleinen Dingen anfangen und nicht sofort alles machen wollen: wie wäre es mit dem Kühlschrank ?
Die Küche ist eine große Herausforderung mit allen Schränken und Schubladen. Das Ausmisten, reinigen und Haushaltspflegemittel zusammen zu stellen, braucht Zeit und Geduld. Vielleicht erst mal mit der Hygiene des Kühlschrankes hier beginnen und sich langsam weiterarbeiten..
Trick vier : Ordnungskisten zum Sortieren für das Wegwerfen, Weggeben oder Weglegen, sind hervorragend.
Die drei Ws sind hier angesagt für : WEGWERFEN; WEGLEGEN, WEGGEBEN. Und jedes der drei Ws sollte eine eigene Box bekommen. Ein Messie hat übrigens genau dieses Problem sich dann trotzdem nicht entscheiden zu können . Sortieren heisst also, alles konsequent auch weg zu werfen , was in der Wegwerfbox liegt. Alles was man behalten will, gehört zunächst in die Vorsortierung der Weglegen-Box. Alles was man noch verschenken oder auf einem Flohmarkt als letzte Chance versilbern könnte, sollte danach Ratzfatz weggeworfen werden, und nicht wieder für den nächsten Flohmarkt in den Keller gestellt werden..
Trick fünf : Feste Plätze zuordnen : Lippenstifte und Nagellack nicht in die Medikamentenbox.
So schwer die Erkenntnis auch fällt: Chaos entsteht auch durch fulminantes Durcheinander von Dingen. Feste Plätze für jeglichen“ Krempel“ ist absolut wichtig, sonst wird nur von A nach B alles verkramt !
Trick sechs : die Chaos- oder Durcheinander- Kiste
Manchmal muss etwas schnell zumindest optisch gut aussehen. Dafür ist es gut ganz bewusst eine Chaoskiste oder Schublade zu reservieren, in die alles zunächst reinkommt, was im Laufe eines Tages so herumliegt. Angefangen vom Kuli, bis hin zu einer Mütze oder Sekundenkleber. Billigen wir uns durchaus unsere Chaoskiste oder Schublade zu. In Familien darf im Prinzip jeder so eine eigene kleine Ecke Unordnung haben, vorausgesetzt, dass irgendwann auch hier sortiert wird.
Trick sieben : Damit nicht wieder Unordnung entsteht, möglichst täglich Klamotten u.a. zügig dahin zurück legen, wo es hingehört.
Das klappt aber nicht immer ! Aber gut ist, wenn man sich feste Zeiten innerhalb einer Woche zum Beispiel vornimmt .Alles was sich im Chaos wieder ansammeln kann, wird so direkt angegangen. So entsteht kein Berg mehr, sondern kleine Hügel, die zu bewältigen sind.
Und wie wäre es nur noch von jenen Dingen umgeben zu sein, die wir wirklich lieben und tatsächlich brauchen ?
Lebensqualität hat oft wenig mit dem zu tun, was wir tagtäglich als Lifestyle und Glücksideen präsentiert bekommen oder was wir selbst über uns repräsentativ öffentlich machen. Auch virtuell kann man entschlacken und sich nicht ständig selbst und andere mit Instagram&Co. „zumüllen“.
Aber das ist wiederum ein anderes Thema.
Leave a Reply