Stresstest Weihnachten ?

Stresstest Weihnachten ?

Alle Jahre wieder die gleichen Vorsätze, sich ja keinen Stress mit Weihnachten zu machen. Und dann heisst es doch mal wieder : „Same procedure as every year !“ Der Stresstest: Weihnachten sorgt für ziemlich viele Familien- und Beziehungsdramen, für massive Geschenkpapier- und Paketefluten, leider oft für Unzufriedenheit , Missgunst und Drama. Weihnachten bedeutet eigentlich nie oder ziemlich selten jene friedlichen bis zuckersüßen Momente, die uns in den Medien so hübsch suggeriert werden.

 

Dabei benötigen wir gerade in Coronazeiten deutlich mehr Kuschel-und Näheeinheiten. Und Zeit miteinander ! Und genau das sind wir durch die langen Corona-Durststrecken in gewisser Weise auch etwas satt, wenn man es mal ehrlich betrachtet. Weihnachten muß es aber alles trotzdem funktionieren, unbedingt ! Und hier haben wir ein ziemliches Problem, daß zwischen Anspruch und Wirklichkeit hin und her vagabundiert.

 

 

Weihnachten als Fest der nicht erfüllten oder unerfüllbaren Erwartungen und Klischees?

Muss es also wirklich sein, dass alles perfekt zu funktionieren hat, und man gleich an der ungeübten Heiligabend-Gans , dem schwierigen Rezept oder der Consommè kläglich scheitert, weil man glaubte, daß das alles so sein muß ? Oder geht es mal anders?

Und müssen es die raffiniertesten Plätzchensorten und tolle Weihnachtskuchen sein und wirklich die Fenster und Küchen-Innenschränke geputzt oder 50 m Lichterketten und Aussendeko mit gewaltigem Lichtverschmutzungsfaktor dekoriert werden ? Müssen die Geschenke wie Kunstwerke verpackt sein, der Adventskranz selbstgebastelt und der Adventskalender besonders designt sein ?

Natürlich sollen es alle schön haben und alles sollte doch harmonisch sein. Aber Harmonie um jeden Preis heisst auch Klischees zu bedienen, statt mal auf sich selbst zu achten.  Auch und gerade an Weihnachten !

 

Gedankenlose Geschenke können sehr kränkend sein !

Ist die Idee, die  hinter einem Geschenk steckt nicht wesentlich wertvoller als der tatsächliche Wert in EUR ? Oder sollte es das nur sein, ist das auch nur ein Klischee ? Macht das nicht auch Stress, unbedingt immer den Nagel auf den Kopf treffen zu müssen beim Beschenkten ? Gedankenlose Geschenke können allerdings auch sehr kränkend sein und lieblos ankommen !

Warum also machen wir uns jedes Jahr aufs Neue verrückt? Überfordert und erschöpft entsteht ein Streit mit dem Partner wegen Pille-Palle, oder eine überflüssige, nervige Diskussion mit Kindern, Geschwistern, Schwiegereltern oder Großeltern torpediert jegliche Weihnachtsstimmung. Und nun noch als Sahnehäubchen Corona-Regeln dazu. Dabei hatten wir es uns doch so schön vorgestellt, uns doch so angestrengt und alles so toll geplant !  Eben !

 

Weniger Anspruchshaltung und einfach mal weniger machen.

In diesen besonderen Zeiten der Corona-Krise sollte man tatsächlich mal anfangen substanzieller zu denken: Was ist nötig, was ist wichtig und was muß ich überhaupt nicht mehr ? Und muss ich unbedingt das Teuerste haben oder schenken, macht das den Beschenkten, oder macht es mich überhaupt glücklicher ? Was macht mich eigentlich froh und zufrieden oder gar glücklich ?

Viele sitzen in einer Art Geschenke- Hin-und Her-Falle, und das hat manchmal fast buchhalterischen Charakter und hat mit Weihnachten sowieso nichts mehr zu tun. Das sind quasi Tauschaktionen, prosaisch ausgedrückt, und enden oft  beim realen Umtauschen oder Zurückschicken nach den Feiertagen. Das ist dann der Nach- Weihnachtsstress.

Weihnachten sollte idealerweise heißen, sich gegenseitig Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, und sich mal wirklich Zuzuhören und ruhig dafür den Braten oder Kuchen mal bischen anbrennen zu lassen !

Weihnachten entspannt genießen heisst also auch, sich von der Perfektion zu verabschieden.

Und in diesem Sinne wünsche ich allen Lesern meiner Blogs jetzt Frohe Weihnachten !

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